Der Naturpark Harz ist Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge, er umfasst die Naturparks Harz, Sachsen-Anhalt, der seit dem Jahr 2003 besteht, den Naturpark Harz in Niedersachsen, der 1960 gegründet wurde und den Naturpark Südharz in Thüringen. Der Naturpark Harz / Sachsen-Anhalt hat eine Größe von etwa 166000 Hektar. Der Naturpark enthält den Unterharz, das Massiv des Rambergs und Teile des Mansfelder Landes sowie die Sachsen-anhaltinischen Teile des Nationalparks Harz. Seine Westgrenze ist Teil des Grünen Bandes Deutschland. Der Harz weist zwischen den Gipfellagen des Brockenplateaus und den Hügelketten des Vorlandes eine landschaftliche Vielfalt auf, wie sie anderswo auf vergleichsweise engen Raum kaum finden werden.
Tiefe Wälder stehen landwirtschaftlich genutzten Flächen gegenüber, die Hochflächen sind durch tief eingeschnittene Täler gegliedert, wilde Flussläufe wechseln sich mit ruhigen Bergwiesen ab, nahezu unberührte Naturlandschaften an einer 1000- jährigen Kulturlandschaft. Vom Osten bis zum Westen reihen sich am südlichen Harzrand auf etwa 100 Kilometer imposante Erscheinungen aneinander, die auf der Gesteins auflösende Wirkung des Wassers zurückgehen. Höhlen, Erdfälle, Dolinen, Karstquellen, Bachschwinden, Karstkegel und geologische Orgeln gebildet aus dem besonderen Gestein des Südharz, dem Gips.
Der Naturpark Harz ist hinsichtlich seiner Flora eine der artenreichsten Regionen Deutschlands, was neben den verschiedenen Höhenlagen (von den Flussniederungen im Harzvorland bis zur Baumgrenze im Oberharz) insbesondere auf die unterschiedlichen klimatischen Einflüsse zurückzuführen ist. Entsprechend weist auch die Tierwelt einen hohen Artenreichtum auf. Typische Vertreter wie die Wasseramsel, der Tannenhäher, der Fichtenkreuzschnabel und die Gebirgsstelze, aber auch Uhu, Rotmilan, Schwarzstorch, Wanderfalke und Feuersalamander können Sie entdecken und wen Sie Glück haben auch den Rothirsch.
Ein Besuch im Naturpark Harz bedeutet Ruhe, Naturerleben, weite Ausblicke und Bewegung in der atemberaubenden Natur. Besonders zu empfehlen ist eine Wanderung auf den 1141 Meter hohen Brocken, der höchsten Erhebung im Naturpark Harz.
Im Naturpark Harz können Sie den Spuren deutscher Geschichte folgen und Brauchtum erleben. Burgen, Schlösser und Kirchen zeugen von einer mehr als 1000- jährigen wechselvollen Besiedlungsgeschichte. Dazu gehören die drei UNESCO-Welterbestätten wie die Altstadt von Quedlinburg, die Altstadt von Goslar, die Luthergedenkstätte in Eisleben und der Oberharzer Wasserwirtschaft mit dem Bergwerk Rammelsberg. Besonders empfehle ich ein Besuch der Stadt Wernigerode mit seinen Fachwerkhäusern, dem mittelalterlichen Rathaus und dem "Schiefen Haus" sowie dem am Stadtrand über der Stadt thronenden Schloss Wernigerode mit seinem Museum.
Bodetalwanderung - Von Thale nach Treseburg im Naturpark Harz
Eine der meistbesuchten Schönheiten im Harz ist das sagenumwobene Bodetal. Die Bode ist ein 169 Kilometer langer Fluss. Ihre beiden Hauptquellflüsse sind die Warme und die Kalte Bode. Beide entspringen im Oberharz am Fuße des Brockens und vereinen sich in Königshütte unterhalb der Burgruine Königsberg. Da wo die Bode den Harz verlässt, zwischen den Felsen der Rosstrappe und des Hexentanzplatzes. Mein Weg führt mich vorbei an der Jugendherberge Thale. Ab hier taucht der Wanderer(in) in eine schattige sagenumwobene Landschaft ein, vorbei am Goethefelsen, auch Siebenbrüderfelsen genannt. Über die Steinerne Brücke oder auch Jungfernbrücke genannt am Waldgasthaus "Königsruhe" überquert man die Bode, vorbei an der Bergwacht Thale geht es entlang der Bode über abenteuerliche Wanderwege. Im Bodekessel quert man die Bode. Entlang des Wanderwegs stehen Informationstafeln, die über Flora und Fauna des Harzes und des Bodetals informieren. Der Wanderweg durch das Bodetal ist ein Teilstück des Fernwanderweges Harz - Eichsfeld - Thüringer Wald - Harzer Hexenstieg - Harzklub - Weg.
Entlang der Bode werden Wanderleute immer wieder verzaubert von den atemberaubenden Ausblicken und der natürlichen Ursprünglichkeit der Landschaft. An Action mangelt es wahrlich nicht auf dieser Tour, sei es durch die wild plätschernde Bode oder der zauberhaften Harzlandschaft. Besonders bei heißem Wetter ist diese Wandertour zu empfehlen, da der größte Teil der Wandertour durch eine schattige Tallandschaft führt. Die Wandertour ist gut beschildert. Allerdings fehlen meist - wie auf fast allen Wegweisern in der Region - Angaben zur Entfernung oder der Wanderzeit. Für die etwa 9 Kilometer lange Strecke sollten Wanderinnen und Wanderer etwa 3 Stunden einplanen. Die Wandertour führt vorbei an mystisch anmutenden Buchen, die sich an die Felshänge festkrallen.
Die Wandertour durch das Bodetal ist definitiv einer der schönsten Wanderwege, die ich bisher im Harz gewandert bin. Leider wissen das auch andere und daher muss man sich auf regen Publikumsverkehr einstellen, wenn man durch die Bodeschlucht wandert. Ich hatte das Glück, dass an diesen Tag nicht so viel Publikumsverkehr herrschte, sodass ich mich den Anblick der mächtigen Klippen auf der einen Seite der Bode. Mal auf Tuchfühlung mit der Bode, mal etwas oberhalb wandernd, ändert sich die Perspektive mit jedem Schritt. Die vielen vom reißenden Wasser der Bode glatt geschliffenen Felsen laden zum Rasten und Abkühlen der heiß gelaufenen Füße an vielen Stellen ein. Spätestens jetzt kommt man zwangsläufig zum Schluss, dass der Harz immer eine Reise wert ist. Einer der schönsten Orte im Harz liegt in der Mitte der Wanderung. Treseburg mit seinen liebevollen Häusern, direkt an der Bode gelegen, ist allein seinetwegen einen Ausflug wert. Kurz danach auf dem Rückweg Richtung Rosstrappenberg - kann die Tour noch mit einem Abstecher zum Wilhelms Blick verfeinert werden, wo ein atemberaubender Rundumblick wartet.
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