Der Naturpark Fichtelgebirge
- Vagabundo
- 11. Sept. 2023
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Apr.
Im Nordosten Bayerns erhebt sich die beeindruckende Bergkette des Fichtelgebirges, die wie ein riesiges Hufeisen geformt ist. Diese einzigartige Landschaft aus gigantischen Granitfelstürmen und urigen Wäldern bietet ein wahres Outdoor-Erlebnis. Mit seinen höchsten Gipfeln, dem Schneeberg (1051 Meter) und dem Ochsenkopf (1024 Meter), zieht der Naturpark Fichtelgebirge alle Outdoor-Fans in seinen Bann. Die weiten Wälder und die romantische Landschaft laden zu abenteuerlichen Touren ein, bei denen die richtige Outdoor Ausrüstung unerlässlich ist.
Der im Jahr 1971 gegründete Naturpark Fichtelgebirge befindet sich im Dreiländereck von Sachsen, Tschechien und Bayern. Hier entspringen vier bedeutende Flüsse: der Main, die Eger, die Naab und die Saale. Eingebettet in die bewaldeten Gipfel erstreckt sich eine vielfältige Kulturlandschaft, die sich perfekt für Wanderungen eignet. Umgeben von Äckern und blühenden, kräuterreichen Wiesen liegen malerische Dörfer und schmucke Kleinstädte, die den Wohlstand der Region widerspiegeln, der durch den Erzbergbau entstanden ist. Für alle, die die Natur lieben und eine Abenteuer Tour suchen, ist dieser Ort ideal.

Die raue, fast nordische Atmosphäre und die harte Arbeit der Menschen haben eine einzigartig mystische und vielfältige Landschaft im Fichtelgebirge geformt. Dieser Outdoor-Bereich bietet ein Zuhause für viele Tier- und Pflanzenarten, die andernorts verschwunden sind, wie der Siebenstern, das Symbol des Fichtelgebirges. Er gedeiht in den ausgedehnten Fichtenwäldern, die das Gebiet prägen. Ursprünglich bestanden die Waldstrukturen aus Bergmischwäldern mit Buchen, Tannen, Fichten und Bergahorn, die ideal für wandern und Fahrrad-Touren sind. Vom 15. bis ins 18. Jahrhundert führte die intensive Nutzung für Bau- und Brennholz zu einer nachhaltigen Veränderung der Waldzusammensetzung. Trotz des Namens ist es unwahrscheinlich, dass sich das Fichtelgebirge direkt von den Fichten ableitet, da zur Namensentstehung Buchen-Mischwälder dominierten. Eine andere Theorie besagt, dass sich der Name aus dem Bergbau ableitet, basierend auf einer Urkunde von 1317, die den Ochsenkopf als "Vythenberg" bezeichnet. Diese Bezeichnung entwickelte sich zu "Vichtelberg" und schließlich zu "Fichtelgebirge", ein Gebiet, das Outdoor-Enthusiasten zu neuen Abenteuer-Touren in der unberührten Natur und zwischen alten Bäumen einlädt.

Das Waldhaus "Mehlmeisel" im Naturpark Fichtelgebirge
Mehlmeisel ist ein reizvoller Erholungsort im südlichen Fichtelgebirge, eingebettet im malerischen Tal der Fichtelnaab. Diese beeindruckende Region zieht Outdoor-Experten an, die Leidenschaft für Abenteuer Touren hegen, sei es für aufregende Fahrradtouren oder Wanderungen in der atemberaubenden Landschaft. Bekannt ist Mehlmeisel insbesondere für seine Skiabfahrt mit dem Klausenlift, der den Wintersportlern Zugang zu hervorragenden Pisten bietet, sowie das Wildgehege beim Waldhaus, das von majestätischen Bäumen umgeben ist und ein ideales Habitat für verschiedene Tierarten darstellt. Die charmante Ortschaft liegt in einer malerischen Rodungsinsel in der Nähe des Fichtelsees und des Ochsenkopfs und gehört politisch zum Landkreis Bayreuth in Oberfranken, wobei die Grenze zur Oberpfalz in greifbarer Nähe ist. Südlich von Mehlmeisel, am Nordrand des Ahornberger Forstes, befindet sich das Waldhaus Mehlmeisel mit einem weitläufigen Wildtiergehege, das Besucher jeden Alters begeistert. Die Anlage wurde kürzlich umfassend ausgebaut und bietet als Hauptattraktion das große Luchsgehege, in dem die majestätischen Tiere in einer artgerechten Umgebung leben. Regelmäßige Fütterungen ermöglichen es neugierigen Besuchern, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten, während die Luchse große Sprünge vollführen und geschickt Bäume erklimmen. Zusätzlich beherbergt das Waldhaus ein kleines, aber informatives Museum, das den Besuchern spannende Einblicke in Naturschutzthemen und die lokale Flora und Fauna näherbringt und somit das Wissen über die Natur fördert.
Eine bemerkenswerte Kuriosität befindet sich am Rande des Eggertals: das malerische Dorf Hohenbuch, das hoch über Markleuthen gelegen ist. Dieses einzigartige Dorf ist ein wahres Unikat, denn es positioniert sich am vermeintlichen Mittelpunkt der Welt. Die herzlichen Bewohner von Hohenbuch übernehmen eine bedeutende Aufgabe für die Menschheit: das tägliche Schmieren der Erdachse, ein symbolischer Akt, der die Verbundenheit zur Erde unterstreicht. Im Herzen des Dorfes steht ein besonderer Stein mit einem eigens dafür entwickelten Schmiernippel, der es den Bewohnern ermöglicht, diese wichtige Tätigkeit mit Hingabe und einem Lächeln zu vollziehen, was dem Dorf seinen ganz eigenen Charme verleiht.

Sagen und Legenden des Fichtelgebirge
Im Naturpark Fichtelgebirge gibt es die faszinierende Sage eines armen Kindes, das ohne Vater aufwuchs und eine kranke Mutter hatte. Eines Morgens machte sich das Mädchen auf eine abenteuerliche Tour in die Natur auf den Hengstenberg bei Selb, um Beeren zu pflücken und Haselnüsse zu sammeln. Mit ihrem Krug halb gefüllt, begegnete sie einem kleinen Weiblein, das mit goldenem Moos bekleidet war. Dieses bat um einige Beeren und Nüsse, und das Mädchen teilte großzügig von seinen gesammelten Schätzen. Nachdem das Weiblein genüsslich gegessen hatte, zog es weiter. Als das Mädchen nach Hause kam und die Früchte ausschüttete, verwandelten sich die Beeren und Nüsse in Gold, und ihre Not war vorbei. Diese Geschichte erinnert an die Sterntaler der Gebrüder Grimm und zeigt, wie wichtig das Teilen in der Natur ist.
Laut einer anderen Sage lebte ein Holzweiblein, nahe einer Mühle im Ölschnitztal, unterhalb von Alt-Berneck. Eines kalten Abends klopfte es an die Mühle und bat, dort übernachten zu dürfen. Es fragte den Müller, ob er den großen Kater noch hätte, woraufhin der Müller verneinte. Das Weiblein meinte jedoch den Bären, der noch immer in der Mühle war, und wurde in der Nacht von ihm zerrissen. Im Fichtelgebirge in Oberfranken lebte fast ein Jahr ein Mann im Wald und hielt sich durch Einbrüche in einsame Fischerhütten, Jagdhütten und Scheunen über Wasser. Am Fuße des großen Kornbergs bei Marktleuthen richtete er sich im dichten Wald ein komfortables Lager ein, ausgestattet mit Outdoor-Ausrüstung. Seine zeltartige Behausung, versteckt, mit Fichtenästen und Holz verstärkt, blieb von Frühjahr 2014 bis Januar 2015 unentdeckt. Er stahl nicht nur Lebensmittel aus abgelegenen Hütten, sondern stattete seinen Unterschlupf auch mit einem Gasheizer aus. Sicherlich sah er oft den Geist des Holzweibleins, das vom Bären getötet wurde. Zum Verhängnis wurde ihm ein Einbruch nahe Martinlamitz. Aufgrund der Schneelage konnte die Polizei seine Spuren verfolgen und fand "Das Phantom von Kornberg" schließlich schlafend in seiner Behausung, während die Natur um ihn herum lebendig war.






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