Hai-Finning
- Vagabundo
- 9. Aug. 2023
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Apr.

Haie sind die Wächter der Ozeane und bilden dort die Spitze der Nahrungskette. Über 400 Millionen Jahre haben sie sich zu den perfekten Hütern der Ozeane entwickelt und 5 Massenaussterben der Tiere überlebt.
Was ist Hai-Finning?
Das Hai-Finning stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Existenz zahlreicher Hai- und Rochenarten dar, die in der Natur und den Landschaften unserer Meere leben. Dieses grausame Vorgehen beinhaltet das Abtrennen der Flossen vom Hai direkt auf hoher See, gefolgt vom Rückwurf des noch lebenden Tieres ins Meer. Der Hai sinkt dann auf den Meeresboden, wo er qualvoll stirbt. Vergleichbar ist dies mit dem Abtrennen von Gliedmaßen bei einem Menschen und dem anschließenden achtlosen Liegenlassen. Entgegen der häufigen Annahme sind nicht nur die Rückenflossen, sondern alle Flossen von Bedeutung, ausgenommen der Teil der Schwanzflosse mit der Wirbelsäule, die den Verkaufswert mindert. Auch Rochenflossen sind begehrt. Haifischflossen zählen zu den kostspieligsten Produkten weltweit. Jährlich werden ungefähr 100 Millionen Haie gefangen, davon etwa 72 Millionen wegen ihrer Flossen. Diese Zahl verdeutlicht den gravierenden Einfluss des Finnings auf den Rückgang der Hai-Arten und zeigt, wie wichtig unser Engagement als Outdoor-Experte bei Vagabundo ist, um auf diese Problematik aufmerksam zu machen. Haie bewohnen verschiedenste Habitate rund um den Globus, von den tiefsten Gewässern bis zu den Küstenregionen, und haben vielfältige biologische Strategien entwickelt. Doch mit einer geringen Reproduktionsrate, späten Geschlechtsreife und wenigen Nachkommen stoßen sie auf Probleme. Obwohl sie an der Spitze der Nahrungskette stehen, gefährden menschliche Eingriffe wie Haifang, Finning und die Zerstörung von Lebensräumen, wie Wälder und Küstengebiete, ihre Erholung und den Fortbestand. Die Rückgänge der Arten nehmen zu, da sie sich kaum oder gar nicht erholen können und wir als Outdoor-Enthusiasten und Naturfreunde die Verantwortung tragen, diese Überlebenskunst zu schützen.

Fakten über Haie
- Haie existieren in dieser Outdoor-Welt seit über 400 Millionen Jahren, eine bemerkenswerte Überlebenskunst in der Natur, die zeigt, wie anpassungsfähig und widerstandsfähig diese faszinierenden Kreaturen sind. Sie sind nicht nur Jäger, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil des marinen Ökosystems, das auf ihr Überleben angewiesen ist.
- Derzeit sind 375 Hai-Arten bekannt, ein beeindruckendes Zeugnis der Vielfalt in der Landschaft unserer Ozeane, die eine Vielzahl von Lebensräumen bieten, in denen sie gedeihen können. Jede Art spielt ihre eigene Rolle im Gleichgewicht der Meereswelt, was die Bedeutung des Schutzes dieser Spezies unterstreicht.
- Leider sind 90 % der Haie bereits ausgestorben, was das Gleichgewicht der Natur erheblich beeinflusst und zu einem Rückgang der Biodiversität führt. Dieser Verlust hat weitreichende Folgen für die gesamte marine Umwelt und zeigt die Dringlichkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um die verbleibenden Arten zu schützen.
- Jedes Jahr werden etwa 72 Millionen Haie wegen ihrer Flossen getötet, was nicht nur die Experten beunruhigt, sondern auch die Natur gefährdet. Zum Vergleich: Deutschland hat etwa 89 Millionen Einwohner, was die schockierende Zahl der getöteten Haie noch verstärkt und die Dringlichkeit unterstreicht, diese Praktiken zu stoppen.
- Beim grausamen Hai-Finning werden die Flossen abgeschnitten und die Haie lebendig zurück ins Meer geworfen, wo sie sich tagelang quälen, bis sie sterben. Dies ist ein trauriges Beispiel für die menschliche Missachtung der Natur und zeigt, wie wichtig es ist, sich für den Schutz dieser majestätischen Kreaturen einzusetzen und das Bewusstsein für ihre Bedeutung zu schärfen.
- Die Wahrscheinlichkeit, von einem Getränkeautomaten getötet zu werden, ist höher als durch einen Haiangriff. Allein in den USA fallen 2,5 Millionen Haie den sogenannten "Sportfischern" zum Opfer, die nach dem Motto "Nur ein toter Hai ist ein guter Hai" handeln. Diese Szene ist erschütternd und zeigt, wie die Outdoor-Welt für egoistische Ziele missbraucht wird. Besonders Weiße Haie sind wegen ihres monströsen Gebisses begehrt, das sich lukrativ vermarkten lässt und oft als Trophäe angesehen wird, was die Notwendigkeit verstärkt, diese Tiere zu schützen und den Menschen über ihre wichtige Rolle im Ökosystem aufzuklären.

Haie - Die Jäger und Hüter der Meere
Haie, zusammen mit Rochen und Chimären oder Seedrachen, gehören zu den Knorpelfischen. Stellen wir uns die Erde vor 400 Millionen Jahren im Devonzeitalter vor: warm, feucht und größtenteils von Meeren bedeckt. Der Urkontinent Gondwana erstreckt sich von den Polen bis zum Äquator. Saurier sind noch nicht zu sehen, denn Pflanzen und Tiere haben gerade erst begonnen, das Festland zu erobern. Schachtelhalme und Farne breiten sich langsam aus; es dauert noch 30 Millionen Jahre, bis die ersten Blütenpflanzen erscheinen. Skorpione und flügellose Insekten besiedeln zögerlich Gondwana und markieren den Siegeszug der Tiere. Im riesigen Devon-Ozean allerdings wimmelt es von Leben: Kopffüßer, Seesterne und vielfältige Fische durchpflügen das Wasser. Eine Tiergruppe, die diesen Ozean bereits erobert hat, sind Haie. Mit ihrem spindelförmigen Körper, kräftigen Schwanz, gefährlichen Zähnen und Knorpelskelett ähneln sie modernen Raubfischen der Ozeane und sind wahre Experten der Überlebenskunst in der Natur.
Zeitsprung ins 21. Jahrhundert: Heute leben etwa 375 Haiarten in den Ozeanen, viele davon seit über 60 Millionen Jahren unverändert. Die Vielfalt dieser faszinierenden Natur ist enorm: Vom kleinsten Katzenhai, 15 Zentimeter lang, bis zum 14 Meter langen Walhai, vom gefräßigen Fleischfresser bis zum friedlichen Planktonfresser, ist die Bandbreite groß und zeigt die beeindruckende Landschaft der Meeresbewohner.
Doch dieses uralte Erfolgsmodell der Natur droht heute zum "Auslaufmodell" zu werden. Der einstige Jäger der Meere ist inzwischen ein Gejagter. Der Mensch ist schuld daran, erlegt jährlich über 70 Millionen Haie mit einer international agierenden Fischereiflotte. Die Tendenz ist steigend, was zeigt, dass auch die Überlebenskunst der Haie unter den Einflüssen der modernen Welt und der Herausforderungen der Natur steht.

Haie, bewundernswerte Kreaturen der Natur, erreichen je nach Art ein Alter von bis zu 50 Jahren. Besonders hervorzuheben ist der Grönlandhai oder Eishai, der als langlebigste Wirbeltier gelten und erstaunliche 400 bis 500 Jahre alt werden kann. Von Wissenschaftlern untersuchte Exemplare hatten ein Alter von etwa 390 Jahren (plus/minus 120 Jahre). Diese Outdoor-Experte des Meeres pflanzen sich durch Lebendgebärung oder durch Eierablage fort und können ein beeindruckendes Gewicht von bis zu 15 Tonnen (Walhai) erreichen. Ihr Lebensraum erstreckt sich von der Arktis bis zur Antarktis und sie sind teilweise auch in Süßwasserregionen, wie beim Gangeshai oder Grundhai, anzutreffen. Mit Größen von 15 Zentimetern (Katzenhai) bis hin zu gigantischen 17 Metern (Walhai) bieten sie ein faszinierendes Spektrum. Während der Jagd erreichen sie Schwimmgeschwindigkeiten von beeindruckenden 90 km/h. Viele Haiarten tauchen bis zu 300 Metern tief, während einige sogar in Tiefen von 1.300 Metern vordringen. Bedauerlicherweise stehen 11 Arten, darunter der Weiße Hai, auf der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedrohte Art. Weitere 70 Arten sind gefährdet. Und das alles nur, weil wir ihre Landschaft ausbeuten, um Haifischsteaks, Schillerlocken, Flossen für Haifischflossensuppe und Knorpel für Pulver und Tabletten zur Stärkung der sexuellen Leistungsfähigkeit nutzen?! Die Überlebenskunst dieser majestätischen Wesen verdient unseren Respekt.

Weißer Hai, Riesenhai, Walhai, Schokoladenhai oder der Heringshai, so unterschiedlich diese Arten in Bezug auf die Ernährung oder das Verhalten auch sein mögen, eines haben sie gemeinsam: Sie stehen alle auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten der IUCN.
Wie schlimm es um die Haie steht, macht eine vor kurzem erschienene Studie der Dalhousie University in Halifax, Kanada deutlich. Die Wissenschaftler haben die Logbücher von Fischern analysiert und dabei festgestellt, dass die Haibestände im Nordwestatlantik in wenigen Jahren dramatisch geschrumpft sind. Einige Arten, so die Forscher, stehen zumindest in der Region kurz vor dem endgültigen Aus. Besonders schlimm sind die Hammerhaie von der Krise betroffen Bei ihnen beobachtet man eine Verringerung von 90 %! Und beim Weißen Hai und beim Blauhai einen Rückgang von 80 und 60 %. Zurück zu führen ist das der Explosionsartigen Vergrößerung der Fischereiflotten und der Langleinenfischerei.

Nach dem Motto "Macht euch die Erde zum Untertan - Haifang im Dienst des Menschen
Wenn man heute in den Delikatessabteilungen großer Kaufhäuser oder Supermärkte oder sogar auf dem Hamburger Fischmarkt stöbert, entdeckt man oft Produkte wie Schillerlocken und Seeaal, ohne zu wissen, dass es sich dabei um Haifleisch handelt. Diese Spezialitäten sind seit langem im Handel und viele haben aufgehört, über ihre Herkunft nachzudenken. Dennoch sind dies nicht die einzigen Hai-Erzeugnisse, die den Weltmarkt in den letzten Jahren überschwemmt haben. Haie bereichern nicht nur mit Steaks die Speisekarten von Restaurants, sondern erfreuen sich auch in Pulver- oder Pillenform großer Beliebtheit. Egal ob als Präparat zur sexuellen Leistungsfähigkeit, als Asthmamittel oder als Anti-Krebsmedikament – angeblich gibt es kaum eine Krankheit, gegen die gemahlener Haiknorpel nicht helfen kann. Wissenschaftlich bewiesen ist jedoch keine dieser wundersamen Wirkungen. Tatsächlich haben Haie eine höhere Resistenz gegen Krebs als Menschen. Doch große Mengen Haiknorpel zu konsumieren ist genauso wirkungsvoll wie Giraffenfleisch zu essen, um in der Outdoor-Natur zu wachsen und die Landschaft der Bäume und die Überlebenskunst im Freien zu meistern. Erleben Sie mit Vagabundo, Ihrem Outdoor-Experten, wie wichtig es ist, sich bewusst mit der Natur auseinanderzusetzen.

Killer und andere Haie
Angriffe auf Menschen sind selten! Filme und zahlreiche Meldungen von (angeblichen) Hai-Attacken haben den Knorpelfischen ihren verhängnisvollen Ruf als erbarmungslose Killermaschinen, als allesfressende Monster verliehen. Doch in der Natur sind Haie tatsächlich meist nicht besonders gefräßig. Der gefürchtete Hai beispielsweise geht nur alle ein bis zwei Monate auf Jagd und bevorzugt dabei Seehunde, Robben oder Thunfische. Der als Menschenfresser verschriene Blauhai benötigt im Durchschnitt gerade mal etwa 300 Gramm Nahrung am Tag. Zum Vergleich: Ein Schwertwal, auch Orca oder Killerwal genannt, verspeist täglich Beutetiere mit einem Gewicht von bis zu 4 % seines eigenen Körpergewichts. Haie - Mörder der Meere? Eher nein. Was die Bedrohung des Menschen durch Hai-Attacken angeht, stammt vieles vom Negativimage eher aus Seemannsgarn oder sensationslüsterner Berichterstattung. Im Durchschnitt registriert der Internationale Shark Attack File, die zentrale Meldestelle für solche Unglücke, etwa 50-75 Hai-Attacken jährlich. Lediglich 15 davon enden für den betroffenen Taucher, Schwimmer oder Surfer tödlich. Ein verschwindend geringer Wert, denn die Gefahr, von einer herabfallenden Kokosnuss getötet zu werden, ist 10 mal höher. In den USA sterben 10 bis 15 mal mehr Menschen durch Wespen- oder Bienenstiche oder Blitzschlag als durch Hai-Übergriffe.
Selbst wenn es zu einer Hai-Attacke kommt, steckt keine Bösartigkeit oder die Gier nach Menschenfleisch hinter dem Angriff, sondern eher eine Verwechslung. Denn ein Surfer, der auf seinem Brett liegend auf dem Meer paddelt, ähnelt von unten gesehen fatal einer Robbe und wird so von einem Hai als Beute identifiziert. Gefährlich kann es für den Menschen werden, wenn er in die Territorien der Haie eindringt. Auch wenn die Hysterie um die Gefährlichkeit der Haie angesichts solcher Zahlen und Fakten völlig übertrieben erscheint, ist bei manchen Arten durchaus Vorsicht geboten. Zum Beispiel der Tigerhai, der in küstennahen Meeren der Tropen und Subtropen lebt. Er erreicht eine Länge von bis zu acht Metern und ist ein Allesfresser. Meeresschildkröten und andere Haie fallen ihm ebenso zum Opfer wie Tintenfische, Aas, Abfälle und Menschenfleisch verschmäht er auch nicht. Tetrapacks, Blechdosen und Plastikflaschen wurden bereits in seinem Magen gefunden. Bei Vagabundo - Ihrem Outdoor Experten, glauben wir, dass das Verständnis der Natur und der Landschaft, in der wir leben, sowie der Respekt vor der Überlebenskunst aller Lebewesen, entscheidend ist, um sicher in der Natur zu agieren.

Fazit
Haie können die Verluste, die sie in all ihren Lebensräumen erfahren, nicht länger kompensieren. Viele Hai- und Tier Arten sind bedroht, einige gelten bereits heute als biologisch ausgestorben! Vor allem in den Ländern wo mit Einzug des marktwirtschaftliche Denkens der Bedarf an Luxusgütern und Statussymbolen stark zugenommen hat, droht nun das endgültige Aus für die Haie. Sollte die Wirtschaft und der damit verbundene Wohlstand sich im gleichen Maße fortsetzen, so werden nach neuesten Studien in en paar Jahren über 300 Millionen Menschen finanziell in der Lage sein, sich in regelmäßigen Abständen Haifischflossensuppe zu leisten. Die Fischerei und die weltweit operierende Haifischflossenindustrie rüstet sich bereits, um "fristgerecht" liefern zu können. Dieser Zeitpunkt dürfte ultimativ das Ende der Haie darstellen!
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