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Die Alpenkrähe (Pyrrhocorax pyrrhocorax)

Aktualisiert: 13. Nov.


Alpenkrähe (Pyrrhocorax pyrrhocorax), einem charakteristischen Rabenvogel der europäischen Hochgebirge und Küstenregionen.


alpenkrähe
Die Alpenkrähe

Aussehen & Merkmale

  • Färbung:

    • Glänzend schwarzes Gefieder mit grünlich-blauem Schimmer (im Sonnenlicht).

    • Leuchtend roter, langer, gebogener Schnabel (bei Adulttieren).

    • Rote Beine – wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zur ähnlichen Alpendohle (Pyrrhocorax graculus, gelber Schnabel).

  • Größe:

    • Körperlänge: 37–41 cm

    • Flügelspannweite: 68–80 cm

    • Gewicht: 260–350 g

  • Stimme: Lautes, metallisches „kjar-r-r“ oder „tschack“ (typischer Ruf im Flug).


Verbreitung & Lebensraum

  • Hauptverbreitung:

    • Gebirge: Alpen, Pyrenäen, Atlasgebirge, Himalaya, Britische Inseln.

    • Küsten: Westküsten Irlands, Schottlands, Portugals und Galiciens.

  • Habitate:

    • Hochalpine Matten (oberhalb 1.500 m, bis 4.000 m im Himalaya).

    • Steilküsten, Felsklippen (v. a. Atlantikküste).

    • Nutzt Kulturlandschaften (Almweiden, Skipisten) zur Nahrungssuche.


Ernährung

  • Allesfresser, aber vorwiegend:

    • Wirbellose (Insekten, Spinnen, Würmer).

    • Pflanzliche Kost (Beeren, Samen, Getreide).

    • Aas (v. a. im Winter).

  • Jagdtechnik: Stochert mit langem Schnabel in Bodenlöchern oder Viehdung.




Alpenkrähe
Flugbild der Alpenkrähe




Sozialverhalten & Fortpflanzung

  • Lebensweise:

    • Bildet ganzjährig kleine Gruppen (oft 10–30 Vögel).

    • Monogam – Paare bleiben lebenslang zusammen.

  • Brut:

    • Nistplatz: Felsspalten, Höhlen in Steilklippen.

    • Brutzeit: April–Juni (1 Brut/Jahr).

    • Gelege: 3–6 Eier (blassgrün mit braunen Flecken).

    • Brutdauer: 17–21 Tage; Jungvögel flüggen nach 31–41 Tagen.


Bedrohungen & Schutz

  • Rückgangsursachen:

    • Tourismus: Störungen an Brutklippen (Klettern, Heliskiing).

    • Landwirtschaft: Rückgang extensiver Weiden → weniger Insekten.

    • Klimawandel: Verschiebung der Schneegrenze → Lebensraumverlust.

  • Schutzstatus:

    • Rote Liste DE/AT: gefährdet (v. a. in Alpen durch Störungen).

    • EU-Vogelschutzrichtlinie: Streng geschützt (Anhang I).

  • Schutzmaßnahmen:

    • Brutplatz-Sicherung (Kletterverbote in Kernzonen, z. B. Schweiz).

    • Traditionelle Weidewirtschaft fördern (z. B. Alpenvereins-Projekte).


Besonderheiten

  • Intelligenz:

    • Nutzt Werkzeuge (z. B. Stöckchen zum Larvenausgraben).

    • Komplexe Sozialstruktur mit Warnrufen für verschiedene Feinde.

  • Kulturgeschichte:

    • In keltischen Mythen als „Vogel der Seelen“ verehrt.

    • Gilt regional als Wetterbote (Rufe vor Stürmen).


Bestandszahlen (Europa)

Region

Population

Trend

Alpen

~15.000 Paare

⬇️ rückläufig (AT/DE)

Brit. Inseln

~1.200 Paare

⬆️ stabil (Küstenschutz)

Pyrenäen

~8.000 Paare

➡️ stabil

Wissenschaftlicher Name: Pyrrhocorax pyrrhocorax (Familie: Corvidae) Deutsche Synonyme: Steindohle, Bergkrähe.


Fun Fact

Alpenkrähen sind Hochgebirgsspezialisten: Sie wurden schon auf dem Gipfel des Matterhorns (4.478 m) gesichtet – einer der höchstlebenden Vögel Europas!


Alpenkrähen Paar










Brutverhalten der Alpenkrähe


Nistplatz und Brutvorbereitung

  • Niststandort: Die Vögel brüten in unzugänglichen Felsspalten, Höhlen an Steilklippen oder Felswänden – sowohl in Hochgebirgen (z. B. Alpen oberhalb 1.500 m) als auch an Küstenklippen (z. B. Atlantikküste).

  • Nistmaterial: Nester werden aus Zweigen, Wurzeln und Tierhaaren konstruiert, oft mit weichen Materialien wie Moos oder Wolle ausgepolstert.

  • Paarbindung: Alpenkrähen sind strikt monogam – einmal gebildete Paare bleiben lebenslang zusammen.


Brutzyklus und Aufzucht

Phase

Details

Brutzeit

April–Juni (1 Brut pro Jahr)

Gelegegröße

3–6 Eier, blassgrün mit braunen Flecken

Bebrütung

Beide Partner wechseln sich ab; Brutdauer: 17–21 Tage

Schlupf

Asynchron – Jungvögel schlüpfen im Abstand von 1–2 Tagen

Nestlingsdauer

Jungvögel bleiben 31–41 Tage im Nest, werden von beiden Eltern gefüttert

Selbstständigkeit

Nach ca. 2 Monaten; Familienverbände bleiben oft bis zur nächsten Brut zusammen 9.


Sozialverhalten und Kooperation

  • Kooperative Brut: In einigen Populationen helfen ältere Jungvögel bei der Aufzucht der nächsten Brut ("Helfer am Nest").

  • Kommunikation: Komplexe Warnrufe für unterschiedliche Feinde (z. B. Adler vs. Fuchs).

  • Intelligenz: Nutzen Werkzeuge (z. B. Stöckchen zum Ausgraben von Insektenlarven).


Bedrohungen für den Bruterfolg

  • Störungen durch Tourismus: Klettern, Heliskiing oder Drohnen nahe Brutklippen führen zum Nestabbruch.

  • Landwirtschaftlicher Wandel: Rückgang extensiver Weiden reduziert das Insektenangebot – wichtige Nahrung für Jungvögel.

  • Klimawandel: Verschiebung der Schneegrenze verkürzt die Brutzeit; extreme Wetterereignisse gefährden Nestlinge.



alpenkrähe-felswand
Alpenkrähe



 Schutzmaßnahmen

  • Brutplatz-Sicherung: Kletterverbote in Kernzonen (z. B. Schweizer Alpen) während der Brutzeit.

  • Förderung traditioneller Weidewirtschaft: Erhalt von Insektenhabitaten durch extensive Beweidung.

  • Monitoring: Genetische Studien und Kamerafallen dokumentieren Bruterfolg und Populationsentwicklung.



Bestand und Trends (Europa)

Region

Brutpaare

Trend

Alpen

~15.000

⬇️ Rückläufig (v. a. Deutschland/Österreich)

Britische Inseln

~1.200

⬆️ Stabil

Pyrenäen

~8.000

➡️ Stabil

Quelle: BirdLife International (2023) 9.




Besonderheiten

  • Kulturelle Bedeutung: In keltischen Mythen als "Vogel der Seelen" verehrt; gilt regional als Wetterbote (Rufe vor Stürmen).

  • Anpassungsfähigkeit: Nutzt Skipisten und Almweiden zur Nahrungssuche, bleibt aber bei der Nestwahl auf ungestörte Felsstrukturen angewiesen.

Der Erhalt der Alpenkrähe hängt maßgeblich vom Schutz ihrer Brutgebiete ab – insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels und zunehmender menschlicher Störungen.








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