Der Wanderfalke ist das schnellste Tier auf der Erde. Im Sturzflug erreicht er eine Geschwindigkeit bis 300 km/h. Der Wanderfalke ist 2018 zum Vogel des Jahres gekürt worden. Wanderfalken faszinieren Menschen seit prähistorischen Zeiten. In Ägypten wurde der Gott Horus mit einem Falkenkopf dargestellt. In den Vereinigten Arabischen Emiraten genießt der Wanderfalke besonderes Ansehen. Oft werden die Greifvögel wie Familienmitglieder behandelt. Durch das Betreiben einer sogenannten Falknerei gewinnen sie damit großes Ansehen. Die Jagd mit den stolzen Wanderfalken wird als "Sport der Könige" bezeichnet. Ein wertvoller Falke kostet um die 25.000 Euro, andere kaufen sich dafür ein Auto.
Insgesamt gibt es 39 verschiedene Falkenarten. Der Wanderfalke gehört zu den größten seiner Art und er ist weltweit verbreitet.
In Deutschland gibt es geschätzt etwa 850 Paare, europaweit soll der Bestand etwa 15.000 Paare betragen. Als ursprünglicher Brutvogel steiler Felswände besiedelt der Wanderfalke vornehmlich die Mittelgebirge und die Alpen. Aber man findet auch Brutplätze in ehemaligen Steinbrüchen und hohen Gebäuden, wo er vor Störungen geschützt brüten kann. Für die Jagd braucht der Wanderfalke offenes Gelände mit wenig Wald wie etwa Wiesen, Felder, mit hoch gelegenen Sitzwarten, von wo aus dem Wanderfalken einen guten Überblick hat. Ein Wanderfalke greift seine Beute entweder im rasanten Sturzflug von oben an, dabei schraubt er sich oft in große Höhen und wartet auf Vögel, die unter ihm entlang fliegen. Bei einem Sturzflug legt er die Flügel zusammen, und stürzt wie ein Pfeil vom Himmel und krallt sich mit seinen Fängen einen Vogel. Aber nur etwa jeder 10 Angriff ist auch erfolgreich. Nur in Ausnahmefällen schlägt der Wanderfalke seine Beute am Boden. In weit offenen Gegenden, wie Meeresküsten, jagt er auch flach über dem Boden.
Die Männchen der Wanderfalken beeindrucken Weibchen mit spektakulären Balzflügen. Es muss auch beweisen, dass es ein guter Jäger ist und die Familie gut ernähren kann. Dabei kommt es zu akrobatischen Beuteübergaben an das Weibchen in der Luft. Wenn sich ein Paar gefunden hat, legt das Weibchen Anfang März etwa 3-4 Eier in eine Nestmulde, die in einer Felswand oder einer Nische in einem Gebäude sein kann. Das brütende Weibchen wird vom Männchen versorgt und nach etwa 30 Tagen schlüpfen die Jungvögel, die vom Weibchen gefüttert werden, mit der Beute, die das Männchen geschlagen hat. Nach einer Nestlingszeit von 35 bis 40 Tagen erlernen die Jungtiere die Beute schlagen von den Altvögeln. Anfang August löst sich der Familienverband dann auf.
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