Der Uhu, lateinisch Bubo Bubo genannt, gehört zu der Familie der Eulen (Strigidea). Er ist mit einer Größe von bis zu 75 cm bei einem Gewicht von circa 3,4 Kilogramm und einer Flügelspannweite von etwa 1,80 Metern die größte Eule weltweit. Uhus können in der Natur 25 Jahre alt werden. Sie gehören zu den Standvögeln und in Deutschland mit zu den einheimischen Vogelarten, die man das ganze Jahr über beobachten kann. Auf dieser Seite erfahrt ihr etwas über die Gattung, die Eigenschaften, die Lebensweisen, die Balz, die Brut, den Feinden, der Nahrung von Uhus, den Beutetieren, den Lebensraum /Habitat. Uhu, Männchen und Uhu Weibchen sehen im Gefieder gleich aus. Der Unterschied liegt in der Größe und im Gewicht. Das Uhu-Weibchen ist deutlich größer und schwerer. Wie Ihr auf dem Foto erkennen könnt, ist der Uhu durch seine Größe, seinem kräftigen Kopf mit den großen Federohren, den großen orangeroten Augen, einem dunklen Schnabel und den kräftig befiederten Beinen gegenüber den anderen Eulen unverkennbar. Außerdem hat der Uhu zwischen den Federohren auf der Stirn ein helles "V". Das Gefieder beim Uhu variiert von dunkel bis hell. Jeder Uhu hat eine andere Zeichnung im Gefieder.
Fortpflanzung der Uhus
Der Uhu bevorzugt für seine Brut felsiges Gelände. Im Flachland jedoch ist er auch Bodenbrüter oder nutzt seltener alte Greifvogelhorste.
Er lebt in monogamer Dauerehe. Balz und Eiablage erfolgen im Februar/März. Das Weibchen legt 2-5 Eier, nach einer Brutdauer von 32 bis 36 Tagen folgt eine Nestling Zeit von 30 bis 45 Tagen. Im Herbst reden viele Menschen, wenn sie abends den Uhu rufen hören, von einer vor Balz. Im Herbst, wenn die jungen Uhus ihre Eltern verlassen haben, dann fängt das Uhu-Männchen sofort mit dem Revierrufen an. Und diesen Ruf hört man jeden Abend, bis die neue Brutsaison beginnt. Solange die jungen Uhus das Revier der Eltern nicht verlassen hatten, hörte ich in dieser Zeit auch keine Revierrufe. Die Balz der Uhus fängt schon im Winter an und während der Balz wird das Weibchen vom Männchen mit Nahrung versorgt. Bei der eigentlichen Balz im Frühjahr sucht sich das Weibchen den geeigneten Brutplatz aus und man hört jetzt auch die Balzrufe der Uhus. Hat sich ein Uhu Paar gefunden, bleiben sie ein Leben lang zusammen. Der Uhu hat eine Jahresbrut in der Zeit von März - Mai. Uhus brüten gern in Habichtsnester, Bussardnester, Kormorannester, Graureihernester, Steinbrüche, Kirchtürmen oder in einer Mulde am Boden.
Nahrung
Der Uhu erbeutet kleinere Säugetiere bis zur Größe von Igeln, Hasen und Rehkitzen sowie mittelgroße Vögel wie Saatkrähen, Habicht, Graureiher und allen kleineren Eulen. Der Uhu ist ein Such- und Ansitzjäger. Sie jagen meistens in der Abenddämmerung und in der Morgendämmerung. Während der Aufzucht der Jungen kann man die Uhus auch bei ihrer Jagd am Tag beobachten. Wie jagt der Uhu zum Beispiel Tauben, Igel, Kaninchen oder Wanderratten? Es ist ja bekannt, dass alle Vögel den Uhu mobben. Aus diesem Grund sitzt der Uhu den ganzen Tag fast regungslos auf einem Gebäude in der Stadt oder auf einem Baum im Wald und beobachtet alles, was sich bewegt. Er beobachtet genau, wo zum Beispiel die Tauben und Krähen ihre Schlafplätze haben und in der Nacht holt er sie sich.
Gefährdung des Uhus
Der Feind Nummer 1 ist, wie sollte es anders sein, der Mensch. Er zerstört seinen Lebensraum und stellt ihnen immer noch nach durch illegale Vergiftung und Abschuss. Außerdem haben viele Menschen ihre Freizeitaktivitäten aus Kostengründen in die Natur verlegt. Durch diese unterschiedlichen Störungen, zum Beispiel Partys, ferngesteuerte Drohnen, Motocross und Gleitschirmfliegen, werden die Uhus ständig in Panik versetzt und haben somit noch eine Reihe zusätzlicher Feinde bekommen.
Der Uhu kann in der freien Natur mindestens 19 Jahre alt werden, in Gefangenschaft sogar bis zu 60 Jahren. Er hat in der Natur keine natürlichen Feinde, bis auf den Steinadler und den Seeadler. Hauptursache für seine Bestandsgefährdung sind vor allem Unfälle an Stromleitungen sowie im Schienen- und Straßenverkehr. Da der Uhu sehr empfindlich auf Störungen an den Brutplätzen reagiert, werden auch heute noch häufig die Horste zum Schutz des Uhus überwacht.
Der Uhu bewohnt reich gegliederte Landschaften mit bewaldeten und offenen Flächen, gern auch in der Nähe von Gewässern und er ist sehr standorttreu. Er ist in Mitteleuropa ein seltener Brutvogel. Er kommt im Wesentlichen in den Mittelgebirgen und den Alpen vor. Durch die Verfolgung durch den Menschen in früheren Jahrzehnten war der Uhu in einigen Gebieten ausgestorben. Durch die Auswilderung in Gefangenschaft gezüchteter Uhus konnte er jedoch in einigen Regionen Deutschlands (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz) erfolgreich wieder angesiedelt werden. Während 1930 nur noch etwa 50 Paare in Deutschland brüteten, wurde der Bestand 1991 auf etwa 400 Paare geschätzt.
Viele freiwillige Helfer setzen sich jedes Jahr in Deutschland für den Uhu-Schutz ein. Ohne die vielen Freiwilligen könnten wir in Deutschland nicht so viele Uhus beobachten. Fast in allen großen Städten, wie zum Beispiel Berlin, München, Hamburg, Frankfurt/Main, Köln, Regensburg, Flensburg und Bremen sind Uhus zu Hause. Sogar in unseren Nachbarländern wie der Schweiz, Dänemark, Polen, England und den Niederlanden kann man den Uhu wieder beobachten.
Jeder kann seinen Teil zum Uhu-Schutz beitragen. Wie zum Beispiel im Wald Hunde immer an der Leine führen, keine sportlichen Aktivitäten in Naturschutzgebieten, Uhus in der Stadt in Ruhe brüten lassen und ihnen nicht nachstellen.
Im Altertum galt der Uhu als Omen für Hunger, Tod und Verderben und war daher entsprechend gefürchtet. Der Uhu wurde früher regelmäßig zur "Hüttenjagd" auf Krähen und Greifvögel verwendet. Dabei machte man sich das Verhalten der Tag vögel zunutze. Treffen diese bei Tage auf eine Eule, so beschimpfen sie diese. Man setzte den Uhu auf einen Pflock. Von einem Versteck (Hütte) aus schoss man die herbei kommenden Krähen ab, die den Uhu hassten. Diese Art von Jagd ist aus Tierschutzgründen inzwischen verboten.
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