Schwarzspechte werden 45-55 cm groß und sind damit die größte einheimische Spechtart. Sie können ein Lebensalter von bis zu 14 Jahren erreichen. Das Gefieder ist komplett schwarz, nur der Oberkopf ist rot gefärbt. Die Männchen haben einen roten Scheitel, der von der Stirn bis in den Nacken reicht. Die Weibchen tragen nur einen roten Hinterscheitelfleck. Seine Flugbahn verläuft nicht wie bei anderen Spechten wellenförmig, sondern meist gerade und etwas schwerfällig.
Der Schwarzspecht ist ausgesprochen ortstreu und kommt in unseren Breiten ganzjährig als Standvogel vor. Sein bevorzugter Lebensraum sind ausgedehnte Waldgebiete mit alten Buchen, Kiefern und Tannen. Ein hoher Totholzanteil und modernde Baumstümpfe sind sehr wichtig für den Schwarzspecht, da die Nahrung aus Ameisen und holz bewohnenden Wirbellosen besteht. Selten werden Spinnen oder pflanzliche Nahrung wie Früchte gefressen.
Die Bruthöhle wird gleichermaßen von Männchen und Weibchen gebaut und mit Spänen ausgelegt. Sie wird über mehrere Jahre benutzt. Bevorzugt werden diese Bruthöhlen in glattrindigen, astfreien Stämmen mit freiem Anflug und im Höhlenbereich mindestens 35 cm Durchmesser gebaut. Schwarzspecht Höhlen haben im Wald eine sehr hohe Bedeutung, da sie von sogenannten Folgenutzern wie der Hohl- oder Ringeltaube, dem Raufußkauz, Fledermäusen, Dohlen und Siebenschläfer genutzt werden.
Reviergründung und Balz finden ab Januar statt. Ab Ende März bis Mitte April erfolgt die Eiablage von etwa 3-5 Eiern. Bis Juni sind die Küken dann flügge.
Rufe und Trommeln vom Schwarzspecht
Der Schwarzspecht ist ein besonders ruffreudiger Vogel. Er macht sich durch ein langgezogenes kliööh für seine Artgenossen bemerkbar, was kilometerweit hörbar ist. Wie die anderen Spechtarten auch macht sich das Männchen, als auch das Weibchen durch Trommeln bemerkbar, um in der Balzzeit Partner anzulocken. Für das charakteristische Trommeln suchen sich die Spechte eine geeignete Stelle, wo die Resonanz am besten ist, etwa ein hohler Baum oder ein hohler Ast. Die Trommelfrequenz des Schwarzspechts ist mit etwa 17 Schlägen pro Sekunde eher langsam.
Der Schwarzspecht hat eine Schlüsselfunktion im Wald
Schwarzspechte haben im Wald eine wichtige Funktion. Sie halten die Anzahl der im Holz lebenden Insekten unter Kontrolle und helfen so, den Baumbestand gesund zu erhalten. Bei der Regeneration unseres Waldes leisten Schwarzspechte und all die anderen Spechtarten einen wichtigen Beitrag, indem sie faules Holz zerhacken und verstreuen und dadurch kleineren Organismen zugänglich machen. Und als Höhlenlieferant ist er für andere Vögel und Säugetiere des Waldes unersetzlich. Insgesamt hat man 60 Arten nachgewiesen, die ehemalige Wohnhöhle des Schwarzspechts als "Nachmieter" in Anspruch nehmen. Von daher ist es wichtig, dass die bestehenden Höhlenbäume und alle anderen Bäume bei der Durchforstung erhalten bleiben. Ein Totholzanteil von etwa 20 Kubikmetern bietet dem Schwarzspecht eine gute Nahrungsquelle mit zahlreichen Insekten und Käferlarven.
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