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AutorenbildVagabundo

Der Naturpark Schlei

Aktualisiert: 8. Sept.

DER NÖRDLICHSTE NATURPARK DEUTSCHLANDS


Windmühle

Die Schlei


Die Schlei ist ein Meeresarm der Ostsee, der mit einer Länge von 42 Kilometern von Schleimünde im Osten, nach Schleswig im Westen in das Landesinnere hineinreicht. Aufgrund ihrer eiszeitlichen Entstehungsgeschichte ist die Schlei ein einzigartiges Gewässer in Deutschland. Mal ist sie schmal wie ein Fluss, mal breit wie ein See und besitzt infolge von Süßwasserzuflusses durch Bäche und Auen gegenüber der Ostsee einen verminderten Salzgehalt. Entlang der Uferbereiche mit Kliff und kleinen Buchten zieht sich ein Band von Landschafts- und Naturschutzgebieten. Die gesamte Schlei ist Brut-Rast- und Durchzugsgebiet für zahlreiche Vögel.

Eine gleichermaßen hohe biologische Vielfalt weist das eindrucksvolle und schöne Hügelland auf, das die Schlei beiderseits umgibt. Es gehört zu einem Teilraum Schleswig-Holsteins mit dem stärksten Oberflächenrelief. Langgestreckte Moränenzüge, die während der Eiszeit aufgeschoben wurden, markieren die vielfältige Kulturlandschaft, die teilweise während der geschichtlichen Frühzeit besiedelt wurde.




Badebucht an der Schlei
Badebucht an der Schlei





Steilufer sowie flache, sandige und weiß leuchtende Strandwälle geben der Ostseeküste ihren anmutigen Charakter und Charme.

Die Region des Naturparks gehört zu den am frühesten besiedelten Regionen in Schleswig-Holstein. Bereits aus der Zeit um 7000 v. Ch. Finden sich erste archäologische Zeugnisse für die Anwesenheit von Menschen in der Region wieder. Zur Zeit der Wikinger war die Schleiregion eine hoch entwickelte maritime Kulturlandschaft. Der Handelsplatz Haithabu war Dreh- und Angelpunkt von Handel und Verkehr zwischen dem Kontinent und Skandinavien und eine der bedeutendsten Siedlungen Nordeuropas. Im Wikingermuseum Haithabu ist die Zeit der Wikinger auch heute noch erlebbar. Auch staatliche Herrenhäuser und Gutsanlagen machen Geschichte erlebbar. Von verträumten Dorfkirchen bis zum imposanten Dom. Die Schleiregion zeichnet sich durch eine Vielzahl an malerischen Kirchen aus, die zum Teil bereits im Mittelalter errichtet wurden.





Die südlich der Schlei gelegenen Landschaft Schwansen repräsentiert mit Herrenhäusern und Landsitzen eine typische Gutslandschaft. Nördlich der Schlei indessen zeugt die Knicklandschaft Angelns mit oft reetgedeckten Dreiseitenhöfen und romantischen Dörfern von einer freien Landbevölkerung. Insgesamt zeichnet sich die Region des Naturparks mit Naturerleben und sportlichen Aktivitäten aus. Für Radfahrer bieten sich die Radfernwege Wikinger-Friesenweg und Ochsenweg und 15 beschilderte Themenwege an. Viele lokale Wanderwege rund um die Schlei bieten vorzügliche Voraussetzungen für Wanderer. Ausgedehnte Segeltörns mit einem Charter- oder eigenen Segelboot zeigen den eigenen Charme des Naturparks Schlei. Wasserwanderplätze und ein naturnaher Zeltplatz auf der Lotseninsel bieten Wassersport begeisterten die Möglichkeit, die Natur direkt zu erleben. Auch mit dem Schleidampfer kann die Region erkundet werden.

Sonst hat die Schleiregion viel zu bieten, wie zum Beispiel nostalgische Fahrten mit der Dampfeisenbahn, traditionsreichen Festen, gemütliche Cafés, einladende Restaurants mit regionaler Küche und liebevoll geführte Galerien und Geschäften, sowie ein vielfältiges kulturelles Angebot rundet den ursprünglichen Charme der Schleiregion ab.





Wikingermuseum Haithabu
Wikingermuseum Haithabu

Wikinger Handelssiedlung Haithabu


Am Westende der Schlei bei Schleswig ist die Zeit der Wikinger auch heute noch erlebbar. Wer den Ringwall am Haddebyer Noor überquert, der trifft auf ein Dorf mit 7 Lehm - und Holzhäusern, Bohlenwegen, einer Mole, einem befestigten Bachlauf und einer Landebrücke. An der Hafenanlage dümpelt ein Schiff der Wikinger im Wasser, am Ufer liegt ein Einbaum. Besonders an den Wochenenden und an Vorführungen und Markttagen ist das Wikingerdorf Haithabu von viel Leben erfüllt. Während das Freilichtmuseum den Alltag der Bewohner lebendig werden lässt, findet sich im Wikinger Museum eine Ausstellung mit spektakulären archäologischen Funden aus der Region. Haithabu galt einst zu den bedeutendsten Siedlungen Nordeuropas und war zwischen den 8. und den 11. Jahrhundert Dreh- und Angelpunkt von Handel und Verkehr zwischen Europa und Skandinavien. 300 Jahre lang beherrschten die Bewohner von Haithabu in Südjütland den Handel zwischen Nord - und Ostsee. Heiden, Christen und auch Muslime handelten in der Wikingerstadt um Eisenbarren, fernöstlicher Gewürze und Sklaven. Aufgrund der einzigartigen kulturellen Bedeutung wurde sowohl der Handelsplatz Haithabu, als auch der nahegelegene Schutzwall Danewerk am 30. Juli 2018 von der UNESCO zum Kulturerbe erklärt.



Kappelner Klappbrücke
Kappelner Klappbrücke








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