Der Mäusebussard ist neben dem Turmfalken der am häufigsten vorkommender Greifvogel unserer Breitengrade. Die imposanten Jäger können oft hoch in der Luft kreisend oder auf Zäunen und Pfählen in Feldern sitzend beobachtet werden. Selbst direkt neben der Straße lassen sich die Bussarde nieder, um nach Beute Ausschau zu halten. Bereits sein Name verrät die Spezialisierung auf seine bevorzugte Nahrung, Kleinnager verschiedener Art, hin. Im Mittelalter bedeutete das Wort "Buse" noch Katze und "Aar" stand für Adler. "Katzenadler" wurde der Mäusebussard genannt, weil er beim Liebesspiel und zum Abgrenzen seines Reviers hoch in der Luft Laute ausstößt, die wie ein schrilles Miauen klingen. Beutetiere über die Größe eines jungen Kaninchens vermag er nicht zu überwältigen.

Der Mäusebussard ist ein kräftig gebauter Greifvogel, der eine Länge von 57 cm und eine Flügelspannweite von 140 cm erreichen kann. Sein kräftiger, gebogener Schnabel und die großen Greiffüße sind gelb gefärbt. Die Schnabelspitze und die Krallen sind schwarz gefärbt. Das Gefieder des Mäusebussards ist in der Regel grau-braun gemustert und in verschieden hohen Anteilen mit weißen Federn versehen. So gibt es neben sehr dunklen Vögeln auch solche, die fast reinweiß sind.
Aus der Entfernung lassen sich Mäusebussarde auch am Flugbild erkennen. Die meist über der Landschaft kreisenden Vögel zeichnen sich durch ihren abgerundeten Schwanz und den breiten abgerundeten Flügeln aus. Männchen und Weibchen kann man von dem Gefieder her nicht unterscheiden. Aber das Mäusebussard-Weibchen ist etwas größer als das Mäusebussard-Männchen.

Verbreitung und Lebensraum des Mäusebussards
Der Bussard ist überall auf der Welt verbreitet, außer in Australien. Innerhalb der Familie der Bussarde wird zwischen 29 Arten unterschieden. Um ihr Jagdgebiet zu überblicken, halten sich Mäusebussarde bevorzugt in bewaldeten Regionen auf, die von weiten Wiesen oder Steppenlandschaften mit kurzer Vegetation eingegrenzt sind. Deshalb sieht man Mäusebussarde auch oft in landwirtschaftlich genutzten Gebieten oder entlang von stark befahrenen Straßen. Aber auch in Siedlungen und Städten hat sich der Mäusebussard angesiedelt und brütet dort in hohen Baumbeständen von Parks oder Friedhöfen. Ihre Reviere sind zwischen 50 Hektar und 250 Hektar groß und werden von ihnen verteidigt. In Deutschland leben etwa 100.000 Mäusebussard-Paare. Die Mäusebussarde in Deutschland sind meist Standvögel und bleiben somit auch in den Wintermonaten hier, nördlichere Population ziehen oft weiter südlicher, wenn es kälter wird.

Die faszinierenden Besonderheiten der Gattung Vogel
Der Bussard gehört zur aufregenden Gattung der Vögel! Lass uns gemeinsam die spannenden Merkmale entdecken, die den Bussard auszeichnen und ihn in diese faszinierende Gattung einordnen.
Brustmuskeln: Bussarde verfügen über beeindruckend große Brustmuskeln im Verhältnis zu ihrer Körpergröße. Diese kraftvollen Muskeln machen das Fliegen zu einem wahren Vergnügen!
Bürzeldrüse: Auf der Oberseite der Schwanzwurzel befindet sich die erstaunliche Bürzeldrüse, die eine fettige Substanz abgibt. Damit pflegt jeder Bussard seine prachtvollen Federn.
Federn: Statt eines Fells tragen Bussarde majestätische Federn, die aus Keratin bestehen – dem gleichen Stoff, aus dem auch unsere Haare sind!
Flügel: Die vorderen Extremitäten der Bussarde sind zu beeindruckenden Flügeln umgestaltet.
Flugfähigkeit: Jeder Bussard kann sich in die Lüfte erheben und fliegen – was für ein fantastisches Erlebnis!
Herzschlag: Der Herzschlag von Bussarden ist im Vergleich zu Säugetieren unglaublich hoch. Dadurch sind sie leichter und perfekt für den Flug gemacht!
Hohle Knochen: Die Knochen der Bussarde sind hohl und luftgefüllt, was sie federleicht macht und ihnen die beeindruckende Flugfähigkeit verleiht.
Kloake: Bei Bussarden bilden Harnleiter und Anus einen gemeinsamen Körperausgang – ein interessantes Detail der Vogelanatomie!
Luftsäcke: Zusätzlich zur Lunge besitzen Bussarde mehrere Luftsäcke, die die Luft effizient durch die Lunge drücken.
Magnetsinn: Wie die meisten Vögel kann auch der Bussard das Magnetfeld der Erde wahrnehmen, was ihm bei der Orientierung auf langen Reisen hilft.
Schnabel: Alle Vögel, einschließlich des Bussards, besitzen einen charakteristischen Schnabel – Zähne sind hier nicht nötig!
Wirbelsäule: Bussarde haben eine Wirbelsäule und gehören damit zu den faszinierenden Wirbeltieren.
Fortpflanzung des Mäusebussards
Mäusebussard - Paare bleiben ein Leben lang zusammen, müssen sich aber nach dem langen Winter erst einmal wieder kennenlernen. Dazu veranstalten sie ausgelassene Flugspiele und lassen dabei den Katzenruf hören. Sein Nest errichtet der Mäusebussard vorwiegend in der Astgabel eines hochgewachsenen, stabilen Baumes. Nadel- und Laubbäume werden für diesen Zweck gleichermaßen bevorzugt. In etwa 25 Metern Höhe baut der Mäusebussard aus kleinen und großen Zweigen, was er mit Blättern polstert. Gern benutzt er auch Nester aus dem Vorjahr wieder, welche er dann nur ausbessert. Mäusebussard - Weibchen legen ihre Eier zwischen März und April und beide Elternteile bebrüten diese etwa 35 Tage lang. Ein Gelege umfasst 2 - 5 Eier. Die Jungtiere werden permanent vom Weibchen warmgehalten. Sie bleibt bei den Jungtieren und das Männchen Jagd und bringt Futter zum Nest, das Weibchen füttert die Jungtiere damit. Nach etwa 3 Wochen gehen beide Eltern jagen. Die Jungtiere bleiben für etwa 2 Monate im Nest und sie sind nach Verlassen des Nestes noch für ca. 1,5 weitere Monate abhängig von den Eltern. Jungvögel bleiben oftmals noch viele Monate in der Nähe ihrer Geburtsstätte. Es ist nicht viel bekannt darüber, was genau sie tun, bis sie im Alter von etwa 3 Jahren das erste Mal brüten. Mäusebussarde können bis zu 25 Jahre alt werden, in der Regel erreichen die meisten ein Alter von 5 -12 Jahren.
In dem letzten Jahrhundert nahmen Mäusebussarde sehr stark ab. Auslöser dafür waren Pestizid-Düngen, die Zerstörung ihrer Lebensräume und die Verfolgung der Tiere durch Jagd, Nestzerstörung usw. Nachdem DDT verboten wurde, und die Menschen Greifvogel freundlicher wurden, hat sich ihr Bestand deutlich erholt.

Die Stimme des Mäusebussards: Ein Einblick in die Rufe des Greifvogels
Der Mäusebussard ist ein Greifvogel, der relativ häufig ruft. Sein lauter Ruf, der oft im Flug zu hören ist, klingt abfallend, miauend und wird gern vom Eichelhäher nachgeahmt. Es handelt sich um den bekannten Bussardruf „hiääh“, der das ganze Jahr über, vorwiegend jedoch während der Brutsaison, zu hören ist. Der sehr ähnliche Alarmruf beginnt mit einem platzenden „pi“, gefolgt von einem weniger grellen „-jää“. Auch die Jungvögel können diesen ab etwa 20 Tagen Lebensalter von sich geben. Es gibt keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Rufen. Der Alarmruf klingt meist „ärgerlicher“ als der häufiger zu hörende, mehr „miauende“ Ruf.
Die Jungvögel betteln ab dem ersten Lebenstag mit „piij piij“, was ab etwa zwölf Tagen tiefer und kräftiger wird. Die Laute bestehen dann aus einer betonten Vorsilbe und einer tieferen zweiten Silbe: „biijüüi biijüüi …“. Wenn das Nest verlassen wird, etwa ab dem 40. Lebenstag, besteht dieser Laut oft nur noch aus der zweiten Hälfte. Je nach Hunger der Jungvögel können diese dann in Serien mit Abständen von wenigen Sekunden bis zu langen Pausen gerufen werden. Ab Juli sind diese besonders auffälligen Bettelrufe vor allem als Standortrufe abseits vom Nest zu hören.
Der Mäusebussard - Steckbrief
Name: Mäusebussard
Lateinischer Name: Buteo buteo
Größe: 40-60 Zentimeter
Gewicht: Männchen 600-1000 Gramm; Weibchen 650 - 1200 Gramm
Flügelspannweite: 1,10 - 1,40 Meter
Alter: 5-25 Jahre
Aussehen: dunkelbraun - weißes Gefieder
Ernährungstyp: Fleischfresser (carnivor)
Nahrung: Mäuse, kleine Nagetiere, Jungvögel, junge Wildkaninchen
Verbreitung: Europa, Afrika, Asien, Amerika
Lebensraum: Nadel und Laubwälder mit angrenzenden Wiesen und Steppen mit flach wachsender Vegetation
Natürliche Feinde: Mensch und andere Raubvögel
Geschlechtsreife: nach 3 Jahren
Paarungszeit: Februar-Mai
Gelegegröße: 2 - 5 Eier

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