Der Grünspecht (Picus viridis)
- Vagabundo
- 23. März 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Apr.
Der Grünspecht ist ein faszinierender Vogel, der in der Outdoor Landschaft selten durch Hämmern auffällt, sondern vielmehr häufig auf dem Boden zu sehen ist. Aufgrund seines Verhaltens wird er auch als Grasspecht oder Erdspecht bezeichnet. In der Natur beobachtet man ihn oft bei der Nahrungssuche am Wegesrand, wo er am liebsten ungestört seine Überlebenskunst demonstriert. Seine bevorzugte Nahrung sind Ameisen, ob die Lasius-Art oder die rote Waldameise sowie andere Formica-Arten. Der Grünspecht ist ein Experte für bodenbewohnende Ameisen, die er mit seinen erstaunlichen Techniken und seiner zehn Zentimeter langen Zunge aus den Ameisengängen herauszieht. Diese Zunge ist mit kleinen Widerhaken bestückt und teilweise verhornt, was ihm die Nahrungssuche erleichtert.

Lebensraum, Nahrung und Fortpflanzung des Grünspechts
Der Grünspecht ist ein Outdoor-Experte, der große Teile Europas und Vorderasiens bewohnt und sich in der Natur wohlfühlt. Von Südskandinavien und Großbritannien bis zur Mittelmeerregion und im Südosten bis zum Kaukasus, Turkmenistan und dem nördlichen Iran kann man ihn finden. Vorwiegend lebt er in Laubwäldern, Gärten und Parkanlagen, nur selten jedoch in Misch- oder Nadelwäldern. In halboffenen Landschaften, besonders an den Rändern von Waldschluchten und Auen, die sich neben Eichen- oder Buchenwäldern befinden, ist er auch anzutreffen. Große Ameisenpopulationen sind für seine Überlebenskunst entscheidend, da sie seine bevorzugte Nahrung darstellen. Tagsüber aktiv, ist der Grünspecht als "Erdspecht" bekannt, da er sich geschickter am Boden bewegt als andere Spechtarten. Sein Flugstil ist charakteristisch: Er klettert Baumstämme empor, um von den Kronen zu gleiten, was ihm ein einzigartiges Abenteuer in der Landschaft von Wald zu Wald ermöglicht.
Zur Fortpflanzung nutzt der Grünspecht bestehende Spechthöhlen aufgrund seines weniger kräftigen Schnabels, der ideal für die Nahrungssuche im weichen Holz und am Boden ist. Wenn keine Höhlen vorhanden sind, baut er seine Bruthöhle in weichem oder kranken Holz. Das Männchen übernimmt diese Aufgabe, die bis zu drei Wochen dauern kann. Die Bruthöhle ist etwa 50 Zentimeter tief, mit einem ovalen Einflugloch. Im April legt das Weibchen die Eier, die etwa 14 Tage bebrütet werden. Die Jungvögel bleiben für 22-30 Tage von den Eltern abhängig, bis sie selbstständig Nahrung suchen können. Eine zweite Brut ist möglich, falls der erste Nachwuchs nicht überlebt. Der Zeitpunkt der Eiablage variiert je nach geografischem Standort des Nistplatzes, häufig jedoch legt das Weibchen die Eier spät im Frühling. Das Abenteuer der Grünspechte umfasst somit nicht nur die Fortpflanzung, sondern auch die Erkundung und Nutzung der natürlichen Gegebenheiten ihrer Umgebung.

Gesang des Grünspechtes
Im Gegensatz zum Buntspecht trommelt der Grünspecht nur selten, da sein Schnabel weniger kräftig ist und für derartige Anstrengungen nicht so gut geeignet ist. Stattdessen verschafft sich der Grünspecht durch einen lauten, lachenden Gesang Gehör, der aus einer, in der Tonhöhe leicht abfallenden Tonfolge besteht. Diese charakteristische Vogelstimme hat dem Grünspecht den Beinamen "Lachvogel" eingebracht. Neben seinem lachenden Gesang besitzt der Grünspecht einen Ruf, den er manchmal während des Fluges oder bei Erregung von sich gibt.
Bestandsentwicklung
Viele Angaben zur Bestandsentwicklung des Grünspechts in der Natur sind widersprüchlich und beruhen selten auf großflächiger Erfassung. In Europa wird der Bestand dieses Vogels auf 400.000 bis 1,7 Millionen Brutpaare geschätzt, wobei etwa 200.000 Brutpaare in den Wäldern Mitteleuropas heimisch sind. Der weltweite Bestand soll zwischen 1.000.000 und 3.000.000 Grünspechten liegen. In Deutschland gibt es schätzungsweise 30.000 Brutpaare, während in Österreich nicht mehr als 13.500 Brutpaare vermutet werden. Dort gilt der Grünspecht als nicht gefährdet und ist im Bundesland Kärnten komplett unter Schutz gestellt. Solche Zahlen verdeutlichen, dass die Erhaltung der Outdoor-Landschaft und die Überlebenskunst der Arten essenziell sind, um das Abenteuer Tour der Artenvielfalt langfristig zu sichern.

Unterstützung des Grünspechts
Der fortschreitende Verlust von natürlichen Lebensräumen wie Streuobstwiesen und lichten Mischwäldern zwingt den Grünspecht vermehrt auf menschliche Unterstützung zurückzugreifen. Wenn Sie Ihren Garten zu einem outdoor Paradies für den heimischen Grünspecht machen möchten, sollten Sie die Möglichkeit eines Vollhöhlennistkastens in Betracht ziehen. Tatsächlich kann es jedoch eine Herausforderung sein, den scheuen Vogel von diesem künstlichen Nest zu überzeugen. Ein erfahrener Natur-Experte könnte empfehlen, natürliche Nistplätze zu schaffen, indem man kranke, morsche Bäume als mögliche Brutstätten im Garten belässt. Zudem können Sie das Nahrungsangebot verbessern, indem Sie Ihre Landschaft in ein wahres Insekten- und Ameisenparadies verwandeln. Auch wenn Ameisen oft als lästig empfunden werden, spielen sie eine entscheidende Rolle als Nahrung für viele Vögel. Die kleinen Nützlinge lockern den Boden auf und unterstützen so den natürlichen Stoffkreislauf. Es lohnt sich also, zweimal zu überlegen, bevor man sie mit chemischen Mitteln aus dem Garten vertreibt, da diese Mittel auch vielen anderen Tieren schaden können. Die Kunst des Überlebens in der Natur, ähnlich einer Abenteuer Tour, erfordert ein Verständnis für die delikate Balance in unseren Ökosystemen.

Steckbrief des Grünspechtes
Name: Grünspecht
Weitere Namen: Grasspecht, Erdspecht, Lachspecht
Lateinischer Name: Picus viridis
Klasse: Vögel
Ordnung: Spechtvögel (Piciformes)
Familie: Spechte (Picidae)
Unterfamilie: Echte Spechte (Picinae)
Größe: 22-35 Zentimeter
Gewicht: 150-200 Gramm
Flügelspannweite: bis zu 53 Zentimeter
Lebenserwartung: 5-11 Jahre
Aussehen: rotes Kopfgefieder, dunkelgrünes Rückengefieder
Zugverhalten: Standvogel
Nahrung: Ameisen, Insekten, Insektenlarven, Fluginsekten
Verbreitung: Europa, Asien, Russland
Lebensraum: Laubwälder, Streuobstwiesen, Parkanlagen, Gärten, selten Mischwälder
Natürliche Feinde: Habicht, Marder, Uhu, Mensch, Adler
Geschlechtsreife: etwa ab dem Erreichen das zweite Lebensjahr
Paarungszeit: Februar-April
Brutzeit: April-Juni, 12-18 Tage
Gelegegröße: 4-6 Eier
Sozialverhalten: Schwarmtiere
Vom Aussterben bedroht: JA

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