
Der Buchfink ist eine Vogelart, die am häufigsten in Mitteleuropa vorkommt. Er gehört zur Familie der Finken und ist bei uns häufig anzutreffen. Dank seiner Färbung und seines markanten Gesangs ist er auch relativ leicht zu erkennen. Der Buchfink kommt außer auf Island und im nördlichen Teil Skandinaviens-in ganz Europa vor. Man findet den Buchfinken in Mittelsibirien, Vorderasien und in Nordafrika. Buchfinken, die in Nord- und Osteuropa beheimatet sind, sind Zugvögel. In Mitteleuropa heimische Buchfinken sind Teilzieher. Dabei ziehen die Weibchen weiter als die Männchen. Daher hat der Buchfink seinen lateinischen Namen "coelebs", was auf Deutsch so viel bedeutet wie der "Ehelose". Besonders gern hält sich der Buchfink in Wäldern und Hecken von Gärten und Parkanlagen auf. Dort sieht man ihn häufig mit seinen charakteristischen Trippelschritten und mit nickendem Kopf auf dem Boden nach Futter suchen.
Aussehen des Buchfink
Ein Buchfink wird zwischen 14 und 18 Zentimeter groß und wiegt in der Regel etwa 18-26 Gramm. Die männlichen Buchfinken sind optisch besonders schön durch ihr prachtvolles Gefieder. Die Unterseite des Körpers des Männchens und auch dessen Kopfseite ist braun, rosa, rotbraun bis weinrot gefärbt. Der Scheitel ist besonders in den wärmeren Monaten intensiv blaugrau gefärbt. Die Stirn des Männchens wird von einer schwarzen Farbe geziert, während der Rücken in einem kastanienroten Farbton ist. Der Bürzel ist grünlich gefärbt. Ebenfalls mit den Jahreszeiten variiert die Farbe seines Schnabels des Männchens. Im Frühjahr ist dieser stahlblau. In den anderen Jahreszeiten ist er eher hornfarben. Sowohl das Weibchen als auch das Männchen weisen einen auffälligen weißen Schulterfleck auf. Des Weiteren zeichnen sich beide Geschlechter der Buchfinken durch weiße Flugbinden und äußere Streufedern aus. Das Buchfinken-Weibchen ist auf der Oberkörperseite olivgrau, während sich die Farbgebung der unteren Körperseite etwas heller gestaltet, als bei den männlichen Buchfinken. Der Schnabel des Weibchens verändert sich nicht, sondern ist das ganze Jahr über hellbraun bis hornfarben gefärbt. Die Jungvögel ähneln dem Erscheinungsbild des Weibchens. Buchfinken können bis zu 5 Jahre alt werden. Buchfinken haben einen sehr markanten Gesang, der als Finkenschlag bezeichnet wird. So gegen Ende Februar kann man ihn in unseren Regionen hören. Jeder Buchfink beherrscht 3-6 Gesangstypen, die die jungen Männchen im ersten Lebensjahr von ihrem Vater und benachbarten Buchfinken Männchen lernen. Daher besitzen Buchfinken verschiedene Dialekte und Vögel aus unterschiedlichen Regionen zeigen deutliche Variationen. Das Grundthema des Gesangs ist ein sich beschleunigendes Schmettern mit abschließenden Trillern.

Fortpflanzung des Buchfink
Buchfinken brüten hauptsächlich in Laub- und Mischwäldern sowie in Büschen. Die Brutzeit der Buchfinken beginnt bei uns frühestens Ende März. In der Regel fangen die Buchfinken jedoch erst im April mit ihrer Brut an. Buchfinken in Nordafrika (Marokko) brüten von Ende März bis Anfang Juni. Wie viele Bruten Buchfinken im Jahr großziehen, kommt immer auf die jeweilige Klimazone an, in der sie sich befinden. Pauschal kann man jedoch sagen, dass bis zu zwei Jahresbruten stattfinden. Dabei übernehmen die Weibchen den Bau des dickwandigen halbkugelförmigen Nestes (8,5-10,5 Zentimeter) allein. Für den Bau verwenden sie Wurzeln und Rindenfasern sowie Halme, Moose und Flechten. Im Inneren wird das Nest mit Federn und Haaren gepolstert. Zu finden sind die Nester sowohl in Hecken, als auch in Astgabeln hoher Bäume. Die Weibchen der Buchfinken legen etwa 4-6 hellbraune bis weißlich-bläuliche Eier mit dunkelbraunen Streifen und Flecken. Das Ausbrüten dauert etwa 13-15 Tage, was sie allein tun. Der Nachwuchs wird dann von beiden Buchfinken getan. Aber auch hier übernimmt das Buchfink Weibchen zu 80 % die Arbeit. Nach etwa 15 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest. Etwa 15-34 Tage werden sie dann noch von den Altvögeln mit Nahrung versorgt, bis sie dann eigenständig sind. Sie besteht aus wirbellosen Tieren und Samen.

Die Feinde des Buchfink
Buchfinken haben einige Feinde, vor denen sie sich hüten müssen, darunter zählt der Falke, Katzen, Elstern, Marder und Rabenvögel. Durch die Abholzung der Wälder und damit die Zerstörung ihres Lebensraums gehört auch der Mensch dazu. Zusätzlich entziehen wir Menschen dem Buchfinken durch unsere konventionelle Landwirtschaft und den steigenden Einsatz von Pestiziden und Insektiziden seine Nahrungsgrundlage. Zum Glück zählt der Buchfink noch nicht zu den gefährdeten Arten. Wie lange das noch so sein wird, liegt ganz allein an uns Menschen!

Welche Nisthilfen sind geeignet für Buchfinken?
Da Buchfinken Freibrüter sind und ihr Nest offen in Bäumen oder Hecken bauen, ist ihnen mit einem Nistkasten nicht zwingend geholfen. Derartige Nisthilfen sind eher für Höhlenbrüter wie Meisen oder Stare geeignet. Stattdessen sollte man natürliche Nistplätze fördern, indem man zum Beispiel Hecken und Büsche nicht zu stark ausdünnt, um den Buchfinken einen geschützten Unterschlupf zu bieten. Neben der Winterfütterung kann man auch im Sommer für ausreichend Nahrung für Buchfinken sorgen. Da sie in dieser Zeit ausschließlich Insekten fressen, gilt es, diese zu fördern. Daher sollte, wenn möglich, auf den Einsatz von chemischen Spritzmitteln verzichtet werden, da diese das Insektenaufkommen minimieren. Wer dagegen zusätzlich Leben in seinen Garten bringen möchte, kann das mithilfe von sogenannten Bienenhotels tun. Oder eine Blumenwiese anlegen.

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