Vagabundo-Ihr Outdoor Experte
Orientierung und Navigation
ACHTUNG Natur! Also, die Natur ist so ein kleiner Rebell, der sich nicht gerne an Regeln hält. Wenn du versuchst, dich an der Vegetation zu orientieren, sei darauf gefasst, dass sie dir gerne mal einen Streich spielt. Sie ist wie ein wildes Kind, das macht, was es will. Aber hey, keine Sorge! Auch wenn sie ein bisschen ungezogen ist, kannst du sie trotzdem als grobe Orientierungshilfe nutzen. Aber sei schlau und verlass dich nicht blind darauf. Kombiniere deine Beobachtungen, dann wirst du schon bald ein Natur-Experte sein! Also, wenn du draußen unterwegs bist, halt die Augen offen für diese Tricks und mit etwas Übung wirst du bald ein echter Natur-Ninja sein.
Inhalt:
- Orientierung mithilfe der Sonne
- Orientierung mithilfe der Bäume
- Das Wetter als Orientierungshilfe
- Ermitteln der Entfernung mithilfe der Napoleon-Methode
- Aussichtspunkte als Orientierungshilfe nutzen!
- Ameisenhaufen dienen zur Orientierung!
- Bestimmung der Höhe mittels Holzfäller-Methode
- Orientierung mithilfe von Mond und Sternen
- Der Sonnenstein der Wikinger
- Jacobs Höhenwinkel (Jakobsstab)
Orientierung mithilfe der Sonne
Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ist es Zeit aufzustehen - es sei denn, du bist eine Eule. Mittags zeigt die Sonne gen Süden, als ob sie sagen würde: "Hey, ich bin hier der Star!" Abends verabschiedet sie sich im Westen, als wäre sie auf einer Hollywood-Premiere. Wenn du eine Uhr mit Zeigern hast, kannst du die Sonne als deinen persönlichen Kompass nutzen. Einfach den Stundenzeiger auf die Sonne richten und den Winkel zwischen der aktuellen Uhrzeit und 12 Uhr halbieren, um nach Süden zu schauen. Wenn der Stundenzeiger auf 12 steht, dann ist Süden dort, wo die Sonne strahlt - es sei denn, du hast den Winkel falsch berechnet, dann landest du in Alaska. Denk daran, dass am Vormittag der Winkel zwischen Stundenzeiger und 12 zählt, während es am Nachmittag der Winkel zwischen 12 und Stundenzeiger ist - sonst landest du im Nirgendwo. Und vergiss nicht, zwischen Sommer- und Winterzeit zu unterscheiden. Im Sommer eine Stunde abziehen - es sei denn, du willst in der Zeit reisen. Ach ja, und das Ganze gilt nur für die Nordhalbkugel, also nicht versuchen, in Australien nach Süden zu gehen, es sei denn, du magst Pinguine.
Orientierung mit Hilfe der Bäume
Hey Leute, habt ihr schon mal bemerkt, wie die Bäume sich dem Wind beugen? Ja, die meisten Winde kommen aus dem Westen, und die armen Bäume neigen sich gen Osten, als ob sie sagen würden: "Okay, okay, wir geben nach!" Einsame Bäume sind besonders dramatisch und machen eine richtige Wind-und-Wetter-Show, während Bäume an einem Berghang oder in einem Tal einfach in die Richtung biegen, die das Gelände vorgibt. Und schaut mal, wie das Moos auf den Bäumen wächst - es ist definitiv ein Fan des Westwinds, besonders auf der westlichen bis nordwestlichen Seite!
Das Westwetter bringt den Regen, der Norden klaut den meisten Schatten, und beide lieben das Moos - sie sind so eine verrückte WG! Aber hey, in einem feuchten Wald oder an einem Gewässer ist das Moos nicht mehr so begeistert. Und wisst ihr, was wirklich cool ist? Schneereste am Fuß eines Baumes - sie chillen da einfach herum und bleiben an der Nordseite länger liegen, als wäre es ein luxuriöses Spa!
Und jetzt kommt der Clou: Baumstümpfe als Kompass!
Die Jahresringe an Baumstümpfen sind wie ein Geheimcode für die Himmelsrichtungen. An der Nordseite sind sie so eng beieinander, als würden sie sich kuscheln, während sie auf der Südseite so weit auseinander sind, als hätten sie einen Streit. Natürlich funktioniert das nur bei Baumstümpfen, die noch fest im Boden stehen und nicht einfach irgendwo herumliegen - die müssen schon an Ort und Stelle sein, um euch den Weg zu weisen!
Ermitteln der Entfernung mithilfe der Napoleon-Methode
In der wilden Natur ist es mega nützlich, wenn du schätzen kannst, wie weit ein Fluss ist oder wie hoch ein Berg oder Baum. Mit bloßem Auge kannst du Fernsehtürme sogar bis zu 15 Kilometer weit sehen. Ein Mensch wird erst ab 1 Kilometer Entfernung sichtbar - es sei denn, er trägt eine leuchtend pinke Hose! Manchmal kommt es aber wirklich auf jeden einzelnen Meter an. Zum Beispiel, wenn du über einen Fluss hüpfen möchtest. Da kommt die Napoleon-Methode ins Spiel. Stell dich am Ufer auf, lege deine Hand an die Stirn, als ob du vor blendendem Sonnenlicht schützen möchtest. Schließe ein Auge und visiere mit dem kleinen Finger die gegenüberliegende Seite an. Ohne deine Hand oder Kopfposition zu ändern, dreh dich so weit, dass du auf der anderen Seite genauso zielen kannst. Dann einfach die Strecke zwischen dir und dem Zielpunkt abgehen - voilà, so breit ist der Fluss!
Das Wetter als Orientierungshilfe
In unseren Gefilden pfeift der Wind meist aus der westlichen Ecke. Man kann also ganz einfach an den schiefen Bäumen erkennen, wo's langgeht. Die einsamen Bäume neigen sich gerne gen Osten, als ob sie von einer Windböe gekitzelt werden. Schau mal an, wie das Moos am Stamm wuchert - auf der Wetterseite, also im Westen, ist es besonders flauschig. Und wenn du mal die Orientierung verlierst, schau einfach nach einer Kirche - die haben ihren Altar immer im Osten, wie eine eingebaute Kompassnadel. Und falls das nicht reicht, gibt's noch die gute alte Wetterfahne auf dem Kirchturm. Oder schau nach den Satellitenschüsseln, die zeigen alle gen Süden. Wer braucht schon GPS, wenn man die Natur und ein paar Kirchen hat, um sich zurechtzufinden?
Aussichtspunkte als Orientierungshilfe nutzen!
Wenn man sich verlaufen hat, helfen einem immer möglichst hoch gelegene Orte, von denen man einen guten Blick ins Umland hat. Mit etwas Glück lassen sich dort Geländemarken, Ortschaften oder andere hilfreiche Informationen zur Orientierung finden. Ein Felsvorsprung, ein Aussichtspunkt oder eine Geländekante kommen wie gerufen für den Rundumblick.
Ameisenhaufen dienen zur Orientierung!
Ameisen sind echte Sonnenanbeter! Stell dir vor, sie trotzen der Kälte, ohne jemals eine Heizung zu besitzen. Diese kleinen Kriechtiere müssen wirklich ausgefuchst sein, um in der Wildnis zu überleben. Sie holen sich ihre Portion Wärme direkt von der Sonne - clever, oder? Sogar ihre Ameisenhaufen sind wie kleine Sonnenanbeter ausgerichtet, immer gen Süden, um sich an der Wärme zu erfreuen. Da kann man doch mal sagen: Diese Ameisen haben echt den Dreh raus! Aber hey, in einem dichten Wald wird es schon schwieriger, den richtigen Baum für ihr Ameisen-Paradies zu finden. Vielleicht haben sie ihn ja auch nach dem Motto "Magnetismus statt Himmelsrichtung" ausgewählt - wer weiß, bei diesen schlauen Kerlchen ist alles möglich!
Bestimmung der Höhe mittels der Holzfäller-Methode
Wenn du herausfinden willst, wie groß ein Baum ist, dann mach es auf die lustige Tour: Geh etwa 20 Schritte weg vom Baum, zwinker ihm frech mit einem Auge zu und zeig ihm deinen Daumen. Streck deinen Arm aus, als ob du ihm ein High Five geben willst, und sorg dafür, dass dein Daumen genauso groß erscheint wie er. Dann wink ihm zu und leg die Finger seitlich, als ob du eine coole Gangsterpose einnimmst. Merk dir genau, wo dein Daumen auf den Boden zeigt. Zähl die Schritte vom Baum bis zu diesem magischen Punkt. Voilà, das ist die Höhe des Baumes - oder deines auserwählten Objekts. Happy Messen!
Orientierung mithilfe von Mond und Sternen
Hey, du Mondexperte! Hier kommt ein witziger Weg, um die Himmelsrichtung zu bestimmen. Also, bei Vollmond machen Mond und Sonne einen auf "180° getrennt", wie zwei Freunde, die sich nicht einigen können. Beim abnehmenden Halbmond sind sie bei "270° getrennt", als ob sie sich im Streit auseinandergelebt hätten. Neumond? Null Toleranz, sie stehen "0°" zueinander, wie zwei sture Esel. Und beim zunehmenden Halbmond sind sie bei "90°", so als würden sie sich seitlich ansehen. Und übrigens, bei Vollmond spielt die Sonne Verstecken und der Mond sagt: "Hier bin ich!"
Oder, wenn du lieber über die Größe des Mondes philosophierst …
ERSTENS: Stell dir vor, der Vollmond wäre 12/12, der Halbmond 6/12 und der Neumond 0/12. Die Phasen dazwischen sind dann so etwas wie 7/12, 4/12 und so weiter.
ZWEITENS: Schau mal, ob der Mond gerade zulegt oder abspeckt. Wenn er zunimmt, zeigt er seine runde Seite nach rechts, bei abnehmendem Mond nach links. Dann check mal die Uhrzeit: Bei abnehmendem Mond addierst du den Zähler der Mondphasen zu deiner Zeit. Bei zunehmendem Mond ziehst du den Zähler ab. Die Sonne chillt dann tagsüber an der Stelle, wo der Mond gerade abhängt.
Denk dran, im Sommer wird die Uhr verstellt. Also, wenn du den Mondstand checken willst, musst du eine Stunde abziehen.
Jetzt kannst du mit dieser Mond-Methode den Süden finden (Siehe: Orientierung mithilfe der Sonne)
Beispiel:
1. Der Mond hat noch etwas Platz zum Wachsen, also 10/12.
2. Er ist auf dem Vormarsch
3. Es ist 4 Uhr morgens.
4. 4 Uhr minus 10 Stunden ergibt 18 Uhr.
5. Wenn die Uhr auf den Mond zeigt, dann zeigt Süden in Richtung 3 Uhr. Diese Methode ist zwar nicht super präzise, aber hey, es gibt dir 'nen groben Hinweis, wo's langgeht!
Wenn du im Dunkeln stehst und die Sterne nicht lesen kannst, keine Panik! Du kannst immer noch nach den Sternen greifen - im wahrsten Sinne des Wortes. Such dir einfach einen Stern in der Nähe eines Fixpunktes, sei es ein Stock, ein Felsbrocken oder sogar ein besonders cooler Baum. Setz dich gemütlich hin, entspann dich und starr den Stern über deinem Fixpunkt an. Aber pass auf, dass dein Fixpunkt nicht plötzlich abhaut! Nach ein paar Minuten wirst du sehen, wie sich der Stern scheinbar bewegt. Je nachdem, in welche Richtung er wandert, kannst du grob ableiten, wo Norden, Süden, Osten oder Westen liegt. Also, lass dich nicht von den Sternen verwirren - sie zeigen dir den Weg, wenn du nur genau hinsiehst!
Das Kreuz des Südens (Crux) - Der südliche Sternenhimmels schickes Accessoire!
Das südliche Kreuz (auf Lateinisch: Crux) mag zwar klein sein, aber es sticht definitiv ins Auge am Südhimmel. Diese Konstellation mag die kleinste von allen 88 sein, aber sie wird immer noch als Navigationshilfe genutzt. Bestehend aus vier Sternen, von denen drei von erster Größe sind und sogar Doppelsterne darstellen. An der Spitze des Kreuzes thront Gacrux, ein Stern, der sich gemütlich in etwa 90 Lichtjahren Entfernung befindet. Die anderen drei Sterne, Acrux, Becrux und Decrux (ja, das sind nur schnelle Abkürzungen für Alpha, Beta, Gamma und Delta) sind ungefähr 30 Millionen Jahre alt. Sieht man ihnen ihr Alter an?
In alten griechischen Zeiten wurde dieses Sternbild dem Zentauren zugeordnet. Doch dank der Präzessionsbewegung hat sich das Kreuz gen Süden aufgemacht. Im 16. Jahrhundert haben europäische Seefahrer darin dann das Kreuz des christlichen Glaubens erkannt und es als Navigationshilfe genutzt. Schließlich zeigt die vertikale Achse des Kreuzes in Richtung des südlichen Himmelspols - wie praktisch!
Die Suche nach dem geografischen Südpol:
Wenn du den geografischen Südpol suchen willst, hilft dir das Kreuz des Südens genauso wie der Große Wagen auf der Nordhalbkugel bei der Suche nach dem Polarstern. Einfach die lange Achse des Kreuzes um das 4- bis 5-fache verlängern und voilà, der Himmelssüdpol ist gefunden. Von dort aus nur noch senkrecht zum Horizont und schon hast du den geografischen Südpol erreicht. Easy peasy!
Der Sextant
Wer hat den ersten Sextanten erfunden?
Also, das erste Konzept für ein Gerät zur Winkelmessung mit Spiegeln kam von Isaac Newton. Der hat sein geniales Design schon 1700 bei der Royal Society eingereicht. Aber, oh Schreck, seine Skizzen wurden einfach ignoriert und erst 1742 nach seinem Ableben veröffentlicht. Die ersten Sextanten waren sogar aus Holz! Aber die Dinger haben sich auf hoher See so verzogen, dass sie schief wie ein Turm von Pisa wurden. Deshalb hat man sie dann aus Metall gemacht. Clever, oder?
Der Sextant ist echt zickig. Schon eine winzige Verbiegung des Zeigers oder ein klitzekleiner Schubs am Spiegel durch irgendeinen Pechvogel kann zu einer Position führen, die so weit daneben liegt, dass du dich fragst, ob du überhaupt auf dem richtigen Planeten bist. Um sicherzugehen, dass dein Sextant nicht kaputt ist, haben die Leute lieber gleich einen neuen gekauft - statt ihn wegzuwerfen. Schließlich hat der gute alte Sextant mit dem Aufkommen von GPS auf hoher See seinen Zauber verloren.
Früher hatten die alten Sextanten eine Messgenauigkeit von etwa einer Bogenminute. Das entspricht ungefähr einer Seemeile. Also, wenn du mit einem Sextanten navigierst, sei nicht überrascht, wenn du plötzlich auf einer einsamen Insel landest - das war dann wohl ein kleiner Messfehler!
Wie zaubert ein Sextant?
Um die Position der Sterne zu bestimmen, muss der Sextant in eine magische, waagerechte Position gebracht werden. Man stelle sich vor: Man schaut durch das geheimnisvolle Einblickfenster, das einen Blick auf den Horizont und die himmlischen Gestirne ermöglicht. Der Horizontspiegel ist wie von Zauberhand so platziert, dass er das Licht vom Indexspiegel in Richtung des Blickrohrs lenkt. Durch geschicktes Kippen des Indexspiegels kann man nun das Gestirn (Sonne, Stern, Planet) anvisieren. Das Licht des Gestirns trifft genau auf den Indexspiegel, der es magisch zur Mitte des Horizontspiegels reflektiert und dann durch das Peilrohr direkt ins Auge des Abenteurers zaubert.
Aufgrund des geheimnisvollen Spiegelgesetzes, das besagt, dass Einfallswinkel=Reflexionswinkel, ist der Einfallswinkel doppelt so groß wie der Schwenkwinkel des magischen Zeigerarms.
Auf der Skala wird daher der doppelte Wert angezeigt. Ein 60° Bogen reicht für einen Messbereich von 120° - das ist ein Sechstel von 360°, daher der verzaubernde Name "Sextant".
Den Schatz mit einem Sextanten finden:
Um den verborgenen Schatz zu finden, muss man die Zeitdifferenz zwischen dem Sonnenhöchststand in Greenwich und dem eigenen Standort berechnen. Man geht davon aus, dass in Greenwich bei 0° der Sonnenhöchststand um 12 Uhr UTC stattfindet. Dann liest man aus dem magischen Jahrbuch den Ortsstundenwinkel der letzten vollen Stunde ab und multipliziert die Differenz zwischen der Zeit des eigenen Sonnenhöchststandes und der letzten vollen Stunde mit dem geheimnisvollen Faktor 0,25°/min. Der Ortsstundenwinkel zusammen mit dem gerade errechneten Wert führt zum Schatz.
Den Breitengrad mit einem Sextanten bestimmen:
Um den Breitengrad zu finden, muss man den Winkel des Sonnenhöchststandes herausfinden. Dazu sammelt man zur Zaubermittagsstunde eine Reihe von Werten und ermittelt ihr magisches Maximum. Vom Zauberwert von 90° subtrahiert man den gemessenen Winkel und fügt dann die Deklination (+ oder -) hinzu oder zieht sie ab, je nachdem, ob man sich im Sommer oder Winter, auf der Nord- oder Südhalbkugel befindet.
Der Sonnenstein der Wikinger
Im verrückten Jahr 1000 unserer Zeitrechnung brauchten die abenteuerlustigen Wikinger nur 3-4 Wochen, um Nordamerika oder Grönland zu erreichen - schneller als ein Pizza-Lieferservice an einem Freitagabend! Gerüchten zufolge haben sie Sonnensteine als ihre Navi-Buddies benutzt. Und jetzt haben super kluge Forscher herausgefunden, dass diese Steine nicht nur in der Welt der Märchen existieren. Diese Wikinger waren echte Draufgänger, so mutig und zielstrebig wie ein Mops auf der Suche nach seinem Lieblingsspielzeug. Die Legenden und Runen erzählen von zwei Seiten der Wikinger: Ein Teil chillte zuhause, trieb Handel, pflügte Felder und züchtete Vieh, während der andere Teil lieber am Ufer herumlungerte und Raubzüge plante - typisch! Und dann gab es noch die, die einfach ihre Koffer packten, die Heimat verließen und nach Ruhm, Abenteuern und Schätzen in der Ferne suchten. Diese Seefahrer ohne Furcht wurden zum Superstar-Status ihres Volkes. Das Wort "Wikinger" kommt übrigens vom altnordischen Begriff "Seekrieger, der seine Oma in der Heimat zurücklässt". Sie haben vor langer Zeit die Ozeane beherrscht und sind schon rumgeschippert, als Kolumbus noch in Windeln lag. Damals gab's noch keinen Kompass, also haben die Nordlichter die Sonne genutzt. Angeblich haben sie bei Wolken Sonnensteine verwendet, um den Weg zu finden - sozusagen Wikinger-Sonnenbrille mit eingebautem GPS!
In den wilden 60ern hatten die Forscher eine verrückte Idee: Sie dachten, dass der Sonnenstein das Licht auf eine coole Art und Weise bricht - Kalzit, Turmaline oder Cordieritkristalle waren ihre Top-Kandidaten. Also haben die schrägen Wissenschaftler der Budapester Eötvös-Universität diese Steine aus dem Jahr 1080 einem Härtetest unterzogen, bei dem sie verschiedene Sonnenstände und Wetterbedingungen nachgestellt haben. Und was kam dabei raus? Der Kalzit hat die anderen beiden Kristalle in die Tasche gesteckt! Besonders wenn der Himmel voller Wolken war und die Sonne bei 35 oder 40 Grad stand, war der Kalzit der unerschütterliche Sonnenstein-Held. Aber wenn die Sonne direkt über einem stand oder sich hinter fiesen grauen Wolken versteckte, war der Kristall leider nicht so super. Klar, jetzt fragt man sich natürlich, waren die Navigationsfehler klein genug, damit die Wikinger Grönland und Nordamerika in nur drei bis vier Wochen erreichen konnten.
Das war nur möglich, weil das Mineral einen Doppelspat hat. Das Navigationsprinzip mit Doppelspat basiert auf seinen schrägen optischen Tricks. Wenn Sonnenlicht durch dieses durchsichtige Mineral fällt, spaltet es sich in zwei Strahlen auf. Je nachdem, wie das Licht einfällt, ändert sich die Helligkeit der beiden Strahlen. Diese Spielereien wurden genutzt, um die Position der Sonne zu finden. Wenn man den Stein genau auf die Sonne ausrichtet, sind die Strahlen gleich hell. Aber weicht man ab, wird der eine Strahl dunkler als der andere. Je weiter man vom Sonnenstand abweicht, desto krasser wird der Helligkeitsunterschied. Selbst in der Dämmerung kann man noch erkennen, ob die Strahlen gleich oder unterschiedlich hell sind. Und wenn man eine Art Sonnenbrille mit einem kleinen Loch vor das Mineral hält, wird die Genauigkeit sogar um ein Grad besser. Das beweist, dass den Wikingern der Doppelspat geholfen hat, Nordamerika zu entdecken.
Jakobs Höhenwinkel
Hast du schon vom Jakobsstab gehört? Nein, nicht der Stab, den Jakob auf seinen Pilgerreisen benutzt hat, sondern das coole Ding, das Seefahrer benutzt haben, um sich nicht zu verlaufen! Ja, das Ding war so beliebt, dass es sogar in der Astronomie und Landesvermessung Verwendung fand. Man sagt, es sei der Vorgänger des Sextanten gewesen, aber wer weiß, vielleicht war es auch nur ein verkleideter Oriongürtel in der Welt der Instrumente!
Die Ursprünge des Jakobsstabs sind so geheimnisvoll wie die Frage, ob die Henne zuerst da war oder das Ei. Manche sagen, er stammt aus dem Orient, andere behaupten, er sei einfach vom Himmel gefallen. Wie auch immer, ab dem 14. Jahrhundert war er der heiße Scheiß für die Navigation. Mit diesem komplizierten Teil konnte man die Breite bestimmen, die Sonne anstarren und sogar Landmarken aus der Ferne bewundern. Aber mal ehrlich, auf einem wackeligen Schiff war die Bedienung dieses Instruments wohl eher ein Akt für Zirkuskünstler als für normale Matrosen!